Opferanwalt kritisiert Zivilprozess
Archivmeldung vom 28.09.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Düsseldorfer Opferanwalt Julius Reiter kritisiert die Zivilprozesse zur Aufarbeitung der Katastrophe auf der Loveparade in Duisburg. "Der Schadensersatzprozess zeichnet ein völlig falsches Bild der Interessen der Opfer", sagte Reiter der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe).
"Es ist verantwortungslos, eine Klage derart öffentlichkeitswirksam zu führen, bei der es kaum auf die eigentlichen Geschehnisse des Unglücks, sonders nahezu ausschließlich auf die altbekannte Rechtsfrage ankommt", betonte Reiter. "In der Öffentlichkeit entsteht auf diese Weise ein falsches Bild vom eigentlichen Schwerpunkt des Verfahrens: die Aufklärung der Verfehlungen, die zu diesem tragischen Unglück geführt haben", so Reiter.
Reiter vertritt im Strafverfahren rund 100 Geschädigte des Loveparade-Unglücks, darunter auch Hinterbliebene.
Die erste Zivilklage im Fall der Loveparade hat das Duisburger Landgericht heute zurückgewiesen. Vor dem Landgericht sind noch sieben weitere Zivilklagen anhängig.
Quelle: Rheinische Post (ots)