Österreich stellt Abschiebeplan für Syrien vor
Archivmeldung vom 09.12.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićZwei Tage nach dem Sturz des Assad-Regimes kündigt Österreichs Regierung als erster EU-Staat einen Abschiebeplan für im Land lebende syrische Flüchtlinge an. "Ich habe das Innenministerium beauftragt, die Lage in Syrien neu zu bewerten. In diesem Zusammenhang werden Asylverfahren und der Familiennachzug vorübergehend ausgesetzt", sagte Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) der "Bild".
"Zudem werden bereits gewährte Bleiberechte überprüft, und ein
geordnetes Rückführungs- und Abschiebeprogramm nach Syrien wird
ausgearbeitet." Nehammer argumentierte, Syrien brauche "jetzt seine
Mitbürger. Der Sturz des Assad-Regimes verändert die Gesamtsituation."
Grundsätzlich
stehe "es jedem frei, freiwillig in die Heimat zurückzukehren und beim
Wiederaufbau des eigenen Landes mitzuwirken". Man unterstütze Syrer bei
diesem Schritt.
Mit dem Assad-Sturz rücke für tausende Syrer
"eine sicherere Heimat und die Möglichkeit zur Rückkehr in greifbare
Nähe", sagte Nehammer der "Bild". Asyl sei "bewusst als 'Schutz auf
Zeit' gedacht", weshalb die Förderung der Rückkehr eine entscheidende
Rolle spiele.
Vier zentrale Punkte seines Plans nannte der
Kanzler der "Bild": 1. "Aussetzung von Asylverfahren, Überprüfung
bereits gewährter Bleiberechte und vorübergehende Aussetzung des
Familiennachzugs". 2. "Innenministerium erarbeitet geordnetes
Rückführungs- und Abschiebe-Programm nach Syrien". 3. "Kontaktaufnahme
durch Bundeskanzler Nehammer mit Präsident Erdogan und EU-Ratspräsident
António Costa". 4. "Aufforderung an die Europäische Union, die
veränderte Lage in ihre Politik aufzunehmen".
Quelle: dts Nachrichtenagentur