Ukraine droht mit steigenden Preisen wegen Nord Stream 2
Archivmeldung vom 24.01.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.01.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Chef des ukrainischen Pipeline-Betreibers hat die Deutschen vor steigenden Preisen im Falle einer Inbetriebnahme von Nord Stream 2 gewarnt. "Deutschlands größter Fehler ist, das ukrainische Pipelinesystem für selbstverständlich zu halten", sagte Sergiy Makogon der "Welt".
Sobald Nord Stream 2 in Betrieb sei, werde aber das ukrainische Netz nicht mehr gebraucht. "Gazprom wird jeden Zugang kontrollieren, und dann werden die Preise steigen, auch für Deutschland." Deutschland müsse verstehen, dass Nord Stream 2 nicht zusätzliches Gas nach Europa liefern werde, wie einst geplant, sondern die ukrainische Route ersetzen könne und werde. "Russland will unsere Pipelines auszutrocknen", sagte Makogon.
Trotz der hohen Preise in Europa seien die ukrainischen Pipelines aktuell nur zu 20 Prozent ausgelastet. "Sie schicken so wenig Gas wie möglich." Gazprom bezahle für den Transit von 110 Millionen Kubikmetern pro Tag, transportiere aber nur 50 Millionen. "Das macht keinen Sinn, wenn die Gasproduktion in Russland gestiegen ist und die Nachfrage nach Gas in Europa sehr hoch ist."
Quelle: dts Nachrichtenagentur