Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Weltgeschehen ‘Menschensafaris’: Indische Inseln appellieren gegen Gerichtsurteil

‘Menschensafaris’: Indische Inseln appellieren gegen Gerichtsurteil

Archivmeldung vom 24.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Die Kontroverse um Menschensafaris brachte die Ausbeutung der Jarawa ans Licht der Öffentlichkeit. Bild: Survival
Die Kontroverse um Menschensafaris brachte die Ausbeutung der Jarawa ans Licht der Öffentlichkeit. Bild: Survival

Ein Urteil des Obersten Gerichtshofes in Indien, das die unwürdigen “Menschensafaris” auf den Andamanen Inseln erheblich reduzieren würde, wird von den Inseln-Behörden nicht umgesetzt. Anfang Juli hatte das Gericht eine Pufferzone von 5 Kilometern um das Schutzgebiet der Jarawa angeordnet, um die Ausbeutung des indigenen Volkes durch Touristen zu stoppen. Die Anordnung sieht neben der Schließung mehrerer Urlaubsresorts auch die Schließung zweier Sehenswürdigkeiten vor.

Mindestens 250 Fahrzeuge fahren täglich entlang der illegalen Andaman Trunk Road (ATR) mitten durch das Schutzgebiet der Jarawa. Viele Fahrzeuge gehören zu Reiseanbietern, die Touristen aus dem Süden der Inseln zu Kalksteinhöhlen und einem Schlammvulkan weiter nördlich befördern. Doch für viele Touristen ist der eigentliche Grund der Reise die “Menschensafari” entlang der Strecke im Reservat.

Falls angemessen umgesetzt, würde die Pufferzone die Anzahl der Reisenden durch das Jarawa-Gebiet erheblich reduzieren – denn ohne Vulkan und Höhlen gäbe es wenig Grund für Reiseanbieter, die ATR zu nutzen.

Doch die Behörden auf den Andamanen weigern sich, die Sehenswürdigkeiten zu schließen und haben an das Oberste Gericht appelliert, die beiden Attraktionen aus der Anordnung der Pufferzone zu streichen. Sie bitten um eine achtwöchige Aufhebung der Anordnung, um Pläne für eine neue Pufferzone einreichen zu können. Es wird angenommen, dass diese die Höhle und den Vulkan nicht länger einschließen.

Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte heute: "Das Oberste Gericht hat eine Gelegenheit verpasst, die Schlagader von Indiens “Menschensafaris”, die Andaman Trunk Road, endgültig zu schließen. Doch die Anordnung, die Höhlen und den Vulkan für Touristen zu schließen, ist ein Schritt in die richtige Richtung und würde es Reiseanbietern unmöglich machen, heimlich “Menschensafaris” zu organisieren. Sollten der Vulkan und die Höhlen zugänglich bleiben, werden weiterhin täglich Hunderte Touristen durch das Reservat fahren und die Jarawa angaffen. Die Behörden auf den Andamanen müssen beweisen, dass sie diese Safaris beenden wollen, indem sie diese zwei Sehenswüdrigkeiten für Touristen schließen."

Survival International machte die Menschensafaris erstmals 2010 publik

Aufnahmen des Schlammvulkans auf den Andamanen Inseln finden Sie hier:

Quelle: Survival Deutschland

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte weihe in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige