EU-Kommission will Aufnahme von Flüchtlingskindern nächste Woche
Archivmeldung vom 27.03.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie EU-Kommission will die Lage von Migranten auf den griechischen Inseln vor der türkischen Küste verbessern. "Ich hoffe jetzt, dass die ersten Kinder nächste Woche in Aufnahmeländer gebracht werden können", sagte EU-Innenkommissarin Ylva Johansson am Donnerstag der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ).
Deutschland und Luxemburg seien mit ihren Vorbereitungen am weitesten. "Wir werden nicht alle 1.600 Plätze auf einen Schlag füllen können, aber angesichts der Pandemie müssen wir uns sputen", sagte Johansson. Alle acht Mitgliedstaaten, die Kinder und Jugendliche aufnehmen wollen, die größtenteils ohne ihre Eltern geflüchtet sind, "halten sich an ihre Zusagen". Außerdem kündigte die Kommissarin einen Aktionsplan für die mehr als 40.000 Migranten an, die auf den Inseln leben.
Es gehe darum, die Versorgung der Menschen und den Schutz ihrer Gesundheit zu verbessern.
"Wir wollen diejenigen, die von einer Corona-Infektion am stärksten betroffen wären, isolieren. Das betrifft Ältere und Kranke, in Moria sind das geschätzt 500 bis 600 Menschen", sagte Johansson der FAZ. Eine Umsiedlung auf das griechische Festland könnte allerdings ihr Risiko erhöhen, weil das Coronavirus dort - anders als auf den fünf Inseln - angekommen sei. Aus der Türkei kommen nach den Worten der Kommissarin nur noch "ganz wenige" Migranten auf die Inseln. Die türkischen Behörden hielten die Menschen davon ab, in Boote zu steigen. "Die wenigen, die es trotzdem schaffen, werden nicht in die Lager gelassen, um zu verhindern, dass sie Viren einschleppen und dort verbreiten", sagte Johansson.
Quelle: dts Nachrichtenagentur