China: Siebte Selbstverbrennung in einem Monat
Archivmeldung vom 29.10.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn der Provinz Gansu hat sich am Dienstag, dem 23. Oktober ein weiterer tibetischer Mönch verbrannt. Das ist die siebte Selbstverbrennung in Tibet innerhalb weniger als eines Monats. Dies berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Mit seiner Selbstverbrennung vor der Polizeistation von Labrang protestierte Dorjee Rinchen gegen die Unterdrückung seines Volkes durch die chinesische Herrschaft. Die Selbstverbrennung in der Öffentlichkeit sei ein letzter Akt der Verzweiflung von Unterdrückten, die keinen anderen Ausweg mehr sehen, so die IGFM.
Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM, sieht in der steigenden Zahl der Selbstverbrennung ein Zeichen für die fortschreitende Eskalation zwischen Tibetern und chinesischer Staatsmacht. „Die Verzweiflungstaten der Mönche werden von der Weltgemeinschaft kaum noch wahrgenommen. Der Handel mit der VR China ist für viele Entscheidungsträger wichtiger als Selbstbestimmung, Freiheit und Menschenrechte der tibetischen Bevölkerung. Aber die verzweifelten Tibeter finden offenbar keine anderen Mittel mehr, um zu protestieren.“ Die IGFM fordert die Pekinger Regierung auf, endlich die Unterdrückung der Tibeter zu beenden und ihnen kulturelle, politische und religiöse Selbstbestimmung zu gewähren.“
Seit der Besetzung Tibets durch die VR China leiden die Tibeter unter der repressiven Politik der Zentralregierung in Peking. Die tibetische Kultur und Religion werden unterdrückt mit dem Ziel, die Region und ihre Bevölkerung in den von der Kommunistischen Partei geführten chinesischen Staat zu assimilieren.
Quelle: IGFM