Diplomat: Atomwaffen von Russland und USA wieder auf dem Stand der 50er
Archivmeldung vom 23.09.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSeit dem Ende des Kalten Krieges haben Russland und die USA ihre Atomwaffenbestände bereits um 80 Prozent reduziert und wieder auf den Stand der 1950er Jahre gebracht. Diese Zahl nannte Michail Uljanow, Abteilungsleiter Non-Proliferation und Rüstungskontrolle des russischen Außenministeriums, am Freitag. Das meldet die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik".
Weiter heißt es im Artikel auf der Webseite: "Laut dem Diplomaten kommen sowohl Russland als auch die USA ihren Verpflichtungen aus dem Atomwaffensperrvertrag nach und bauen ihre jeweiligen Arsenale kontinuierlich ab. „Seit dem Höhepunkt des Kalten Krieges haben wir unsere Atomwaffen um mehr als 80 Prozent reduziert. Wir haben das atomare Wettrüsten beendet. Jetzt sind die Arsenale von Russland und den USA auf dem Stand von Ende der 1950er bis Anfang der 1960er Jahre.“
Im Kalten Krieg entfielen 90 Prozent aller Atomwaffen der Welt die USA und Russland. Seit 1991 reduzieren beide Staaten ihre nuklearen Arsenale. Der jüngste Atom-Abrüstungsvertrag wurde 2010 geschlossen.
Diplomat: Universelle US-Bomben senken atomare Schwelle
Die neuen Bomben, mit denen die USA in vier Jahren ihre Armee und Basen in Europa bewaffnen wollen, gefährden aus der Sicht des russischen Abrüstungsbeauftragten Michail Uljanow die Sicherheit Europas, da sie die Schwelle für den Einsatz nuklearer Waffen senken.
„Es ist paradox: Präsident Barack Obama hat seine Amtszeit mit den Versprechungen begonnen, die Atomabrüstung ein gutes Stück voranzubringen. In Wirklichkeit begann er aber mit der Modernisierung der Atomwaffen“, sagte Uljanow, Abteilungsleiter Nichtweiterverbreitung und Rüstungskontrolle im russischen Außenministerium, am Freitag.
Diese Modernisierung diene offenbar nicht einer atomwaffenfreien Welt, die neuen universellen Bomben, die die USA als „ethisch“ bezeichnen und 2020 in Dienst stellen sollen, würden die europäische Sicherheit gefährden.
Quelle: Sputnik (Deutschland)