Ohoven: "Verschiedene Wege führen nach Brüssel"
Archivmeldung vom 14.12.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAnlässlich der Regierungserklärung der Bundeskanzlerin zur EU-Ratspräsidentschaft plädiert Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) und des europäischen Mittelstandsdachverbands CEA-PME, für unterschiedliche Modelle der Anbindung beitrittswilliger Staaten an die EU.
"Bei bald 27 Mitgliedern hat die Europäische Union in den nächsten
Jahren mit der Harmonisierung ihrer heterogenen Strukturen genug zu
tun", so der Mittelstandspräsident. "Deshalb sollten weiteren
beitrittswilligen Ländern Alternativen zur Vollmitgliedschaft
angeboten werden."
Vor allem der Mittelstand in Deutschland habe großes Interesse
daran, die Wirtschaftsbeziehungen etwa zur Türkei, zur Ukraine oder
zu den Balkan-Staaten weiter auszubauen. "Warum sollten nicht
verschiedene Wege nach Brüssel führen? Ich kann mir als Modell
unterhalb einer EU-Vollmitgliedschaft die mittelfristige Teilnahme
einzelner Staaten am Binnenmarkt oder am Schengen-Abkommen
vorstellen", sagt Ohoven.
Dafür sprach sich auch der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Europaparlaments, Elmer Brok, in der aktuellen Ausgabe des BVMW-Unternehmermagazins "Der MITTELSTAND" aus: "Nach dem Vorbild des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) könnten einzelne europäische Staaten in einer Art 'EWRplus' 40, 50 oder 60 Prozent der EU-Gesetze übernehmen und so dauerhaft eine Interessenverknüpfung mit der EU erreichen", so Brok im MITTELSTAND-Interview.
Quelle: Pressemitteilung BVMW