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Griechenlands Premier Tsipras: Das alte Sparprogramm ist gestorben

Archivmeldung vom 17.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Syriza Parteivorsitzender Alexis Tsipras
Syriza Parteivorsitzender Alexis Tsipras

Foto: Lapost
Lizenz: CC BY 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der griechische Premierminister Alexis Tsipras hält das Spar- und Reformprogramm für sein Land für gescheitert: "Für uns ist das alte Sparprogramm gestorben. Der Vorschlag, es um sechs Monate zu verlängern, ist paradox. Wer solche Ideen entwickelt, verschwendet seine Zeit", sagte er dem Magazin stern. Das Gespräch ist das erste Interview, das Tsipras seit seiner Amtsübernahme mit einem ausländischen Medium geführt hat.

Darin lehnt Tsipras das Ultimatum ab, dem Verhandlungsvorschlag der Eurogruppe bis Freitag zuzustimmen: "Für solche Ultimaten sollte es in der EU keinen Platz geben. Niemand kann von uns verlangen, dass wir da weitermachen, wo die Samaras-Regierung aufgehört hat."

Tsipras fordert für sein Land "keine neuen Hilfskredite, sondern Zeit, um unsere Reformen voranzutreiben. Deshalb brauchen wir ein Überbrückungsprogramm. Das soll uns erlauben, über kurzfristige Staatsanleihen frische Finanzmittel zu beschaffen." Die damit einhergehenden strengen Auflagen will er nicht erfüllen: "Dann müssen die Auflagen eben geändert werden."

Einen Plan B, falls Griechenland doch aus dem Euro aussteige, gebe es nicht: "Den brauchen wir nicht. Denn wir werden im Euro bleiben. Aber wir werden dieses Ziel nicht auf Kosten der Schwachen erreichen - so wie unsere Vorgängerregierung."

Auch zu Deutschland äußert sich Tsipras. Angela Merkel hält er "für eine pragmatische Frau, die für alles eintritt, was Europa voranbringt. Ich empfand sie als überaus höflich. Nicht so streng, wie man glaubt, wenn man sie nur aus der Presse kennt." Das Angebot von Finanzminister Wolfgang Schäuble, Griechenland 500 deutsche Steuerfahnder zu schicken, nehme er gerne an. "Er soll 5000 schicken."

Quelle: Gruner+Jahr, stern (ots)

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