Außenhandelspräsident: Trumps "Zoll-Hammer versetzt mich in tiefe Unruhe"
Archivmeldung vom 19.09.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttAußenhandelspräsident Holger Bingmann hat zutiefst besorgt auf die weitere Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China reagiert. "Bisher war ich vorsichtig optimistisch, dass Handelsgespräche zu einem positiven Ergebnis führen könnten. Dass Trump nun tatsächlich noch diesen Zoll-Hammer rausholt, versetzt mich in tiefe Unruhe", sagte Bingmann der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
"Wirtschaftsforscher haben ihre Wachstumsprognosen für 2019 ohnehin schon erheblich reduziert, auch für Deutschland. All das beruht zu großen Teilen auf der wachsenden Verunsicherung, die jetzt richtig in Gang kommt", sagte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Dienstleistungen, Außenhandel (BGA). Noch reagiere China vergleichsweise besonnen. "Ich will mir aber gar nicht ausmalen, was passieren würde, wenn die Chinesen zu anderen, härteren Mitteln greifen würden. Sie könnten zum Beispiel im großen Umfang Kapital aus den USA abziehen. Dann müssten die USA auf einmal Hunderte Milliarden zurückzahlen. Das würde eine weltwirtschaftliche Krise auslösen", sagte Bingmann. US-Präsident Donald Trump hatte am Montag neue Strafzölle gegen China auf Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar angekündigt, China reagierte mit Gegenmaßnahmen.
Quelle: Rheinische Post (ots)