Christen in Afghanistan erstmals härter verfolgt als in Nordkorea
Archivmeldung vom 19.01.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićChristen in 76 Ländern sind intensiver Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt - weltweit mehr als 360 Millionen. Das berichtet das Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors anlässlich der Veröffentlichung des neuen Weltverfolgungsindex für den Berichtszeitraum 1.10.2020 bis 30.09.2021. Allein in den 50 Ländern der Rangliste leiden mehr als 312 Millionen der dort lebenden 737 Millionen Christen unter sehr hoher bis extremer Verfolgung.
Islamische Extremisten feiern Sieg der Taliban - Afghanistan vor Nordkorea auf Rang 1
Die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan hat Islamisten in aller Welt Auftrieb für ihre Umsturzpläne verliehen. Christen in Afghanistan sind ehemalige Muslime und werden deshalb von den Taliban gezielt gesucht und zumeist ermordet. Viele sind deshalb geflohen oder versuchen das Land zu verlassen. Nun führt das Land zum ersten Mal den Weltverfolgungsindex an und löst damit Nordkorea ab, das diese Position seit 20 Jahren innehatte. Dort ist die Lage der Christen unter Kim Jong Un weiterhin katastrophal: Zehntausende leisten in den Straflagern Zwangsarbeit, oft bis zum Tod. Die Verhaftungen haben sogar zugenommen. Die Ränge 3 bis 10 auf dem Weltverfolgungsindex belegen Somalia, Libyen, Jemen, Eritrea, Nigeria, Pakistan, Iran und Indien.
Chinas Modell der Religionskontrolle macht Schule
Die kommunistische Regierung Chinas (# 17) hat mit der zentralisierten Kontrolle aller Religionen ein Negativ-Modell etabliert. Xi Jinping festigt sein System von "Ein Land, ein Volk, eine Religion". Abweichler werden verhaftet, darunter auch weit über 1.000 Christen, oftmals Pastoren. Der Zugang zur Bibel und zu Bibel-Apps ist weitgehend blockiert. Kirchliche Aktivitäten werden streng überwacht, auch Online-Treffen, sofern überhaupt möglich. Kommunistische Staaten wie Vietnam (# 19) und Kuba (# 37) haben das chinesische Modell übernommen.
Bitte um mehr Unterstützung und Gebet
Nigeria (# 7) und Indien (# 10) wertet Open Doors als "besonders besorgniserregende" Länder, da Christen dort extremer Verfolgung ausgesetzt sind. Allein in Nigeria wurde dokumentiert, dass 4.650 Christen wegen ihres Glaubens ermordet wurden. Darüber hinaus haben die Angriffe auf Christen in Subsahara-Afrika durch extremistische religiöse und politische Gruppen stark zugenommen, Millionen sind auf der Flucht. Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland, sagt: "Die enorme Zahl von geschätzt mindestens 360 Millionen Christen, die unter hoher bis extremer Verfolgung und Diskriminierung leiden, wurde von der Politik bislang kaum thematisiert. Deshalb bitten wir zuerst alle Christen, sich noch stärker für ihre verfolgten Glaubensgeschwister einzusetzen und für sie zu beten."
Quelle: Open Doors Deutschland e.V. (ots)