Generalstaatsanwaltschaft ermittelt wegen Russen-Sanktionen
Archivmeldung vom 11.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt hat im Zusammenhang mit den Sanktionen gegen Russland ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Das geht aus internen Dokumenten der Strafverfolgungsbehörden hervor, berichtet der "Spiegel".
Die
Staatsanwälte gehen demnach zusammen mit dem Bundeskriminalamt (BKA)
derzeit gegen "unbekannte russische Staatsangehörige" wegen des
Verdachts der Geldwäsche und Steuerhinterziehung vor. Im BKA spürt
inzwischen eine Task Force der Abteilung für Schwere und Organisierte
Kriminalität dem Vermögen sanktionierter Russen nach. Dazu nutzen die
Kriminalisten geleakte Datensätze, etwa aus den sogenannten "Panama
Papers". Sie arbeiten mit Experten der Steuerfahndung sowie des Zolls,
der Bafin und Bundesbank zusammen.
Die Generalstaatsanwaltschaft
Frankfurt teilte auf Anfrage mit, man könne derzeit keine Auskünfte
über laufende Ermittlungen im Zusammenhang mit Sanktionen geben. Das
Verfahren scheint eine Hilfskonstruktion zu sein, damit das BKA sich auf
die Suche nach versteckten Geldern machen darf. Generell herrscht ein
großes Durcheinander in den Behörden, die von der Politik offenbar nicht
auf den Vollzug der Sanktionen vorbereitet wurden. "Deutschland ist mit
Sanktionen in der Vergangenheit viel zu passiv umgegangen", kritisiert
der kriminalpolitische Sprecher der SPD im Bundestag, Sebastian Fiedler.
"Das erklärt, warum sich Oligarchen in Deutschland ähnlich sicher gefühlt haben dürften wie Geldwäscher.".
Quelle: dts Nachrichtenagentur