G20: Merkel erwartet sehr lebendige Diskussion
Archivmeldung vom 03.09.2016
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Freigeschaltet durch André OttBeim G20-Gipfel im chinesischen Hangzhou erwartet Bundeskanzlerin Angela Merkel viele bilaterale Gespräche über aktuelle Krisen. Zum einen erhoffe sie sich ein Treffen, auf dem die 20 Staats- und Regierungschefs "deutlich machen, dass sie zusammenarbeiten wollen", sagte Merkel in ihrem neuen Video-Podcast. "Das alleine ist schon eine Botschaft: dass wir auf der Welt auf Kooperation angewiesen sind und Konflikte überwinden müssen."
Zum anderen erhoffe sie sich "in vielen bilateralen Gesprächen natürlich auch Diskussionen darüber: Wie geht es weiter in der Ukraine? Wie geht es weiter in Syrien? Wie geht es weiter mit dem Thema Flucht und Migration?" Es werde "eine sehr lebendige Diskussion", sagte die Bundeskanzlerin. Der Gipfel könne nicht "den Krieg in Syrien lösen", aber die die Gespräche am Rande könnten dabei helfen. Merkel widersprach der Ansicht, die Vereinten Nationen reichten völlig aus und der Aufwand für die G20-Gipfel stehe in keinem Verhältnis zu den Ergebnissen.
"Ich glaube, dass es richtig war, nach der Finanzkrise ein Zeichen zu setzten", sagte die Bundeskanzlerin. Die G20-Staaten verkörperten 80 Prozent der Wirtschaftskraft der Welt und drei Viertel des internationalen Handelsvolumens. Wenn sie sich auf bestimmte Prinzipien und Regelungen einigten, könnten andere Gremien wie die UN-Vollversammlung auf dieser Basis Beschlüsse fassen. Die G20 sei keine Konkurrenz zu den Vereinten Nationen, betonte Merkel, "aber wenn wir uns einig sind, ist ein wichtiger Baustein geschafft, dass dann auch die Weltgemeinschaft insgesamt zustimmen kann."
Für die deutsche G20-Präsidentschaft, die am 1. Dezember beginnt, kündigte die Bundeskanzlerin an, neben den klassischen Wirtschaftsthemen auch über Entwicklungsfragen zu sprechen - zum Beispiel über das Thema Migration und Flucht. Außerdem wolle Deutschland die Schwerpunkte seiner G7-Präsidentschaft fortsetzen, darunter die internationale Krisenprävention im Falle von Pandemien und Epidemien sowie die Partizipation von Frauen.
"Ein starkes Augenmerk werden wir natürlich auch auf die Einbindung der Zivilgesellschaft legen", sagte Merkel. Zur Vorbereitung des G20-Gipfels 2017 in Hamburg werde es eine Vielzahl von Veranstaltungen geben - "mit den Gewerkschaften, mit der Jugend, mit Frauen, mit der Wirtschaft". Alle, die Lust und Interesse hätten, könnten sich an der Vorbereitung dieses Gipfels beteiligen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur