Moskau und Damaskus reagieren auf OPCW-Bericht zur „chemischen Attacke“ in Duma
Archivmeldung vom 12.03.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.03.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittRussland und Syrien haben auf Widersprüche und Unstimmigkeiten im Bericht der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) verwiesen, der dem angeblichen Chemiewaffenangriff in der syrischen Stadt Duma im April 2018 gewidmet ist. Dies teilt das russische online Magazin "Sputnik" mit.
Weiter heißt es hierzu auf deren deutschen Webseite: "In dem am 1. März veröffentlichten Bericht heißt es unter anderem, bei einer Attacke auf die syrische Stadt Duma vom 7.April 2018 sei eine „toxische chemische Substanz, (…), offenbar Chlor", verwendet worden.
Laut dem Ständigen Vertreter Russlands bei der OPCW, Alexander Schulgin, enthält der Bericht viele „Lücken, Widersprüche und Unstimmigkeiten". In einiger Hinsicht würden die OPCW-Experten die Lügen der „Weißhelme" widerlegen, andererseits würden sie sich gerade auf die Aussagen der „Weißhelme" stützen.
Zudem würden die ballistischen Berechnungen in dem Bericht zweifelhaft aussehen und die Zahl der Todesopfer sei willkürlich geschätzt, betonte er.
Darüber hinaus seien die in Duma gesammelten Proben unerforscht geblieben, so Schulgin: „Man könne nicht dazu kommen, hieß es, die Auslastung sei sehr hoch. Aber niemand schien diese Proben zu brauchen", fügte er hinzu.
Der Ständige Vertreter Syriens bei der Organisation für das Verbot chemischer Waffen Bassam Sabbagh betonte seinerseits, die Zahl der in Duma gesammelten Proben falle nicht mit der Zahl der Proben zusammen, die in einem Labor in Den Haag gelagert worden seien.
„Wir fragten, von diese Proben stammen und wer sie gesammelt hat. Wir haben keine Antwort bekommen. Ja, es gibt Proben, die bei der Ermittlung beteiligt sind und zu denen wir keine Informationen haben", sagte er.
Das syrische Außenministerium äußerte sich ebenfalls zu dem OPCW-Bericht. Dieser verdrehe die Tatsachen und sei von unprofessionellen Experten verfasst worden, hieß es in einer Mitteilung des Pressedienstes der Behörde.
Demnach ignorierten die Verfasser des Berichts die Aussagen der Augenzeugen, die die Situation mit dem mutmaßlichen Chemiewaffeneinsatz in Duma als eine Lieferung von Chemiewaffen durch terroristische Gruppierungen beschrieben hatten.
Der Zwischenfall von Duma sei „völlig fabriziert", äußerte das syrische Außenministerium und forderte die OPCW-Mitgliedsländer auf, auf die Verwendung des Berichts zu verzichten.
Das russische Außenministerium hatte mehrmals betont, die Fakenews über angebliche Chemiewaffeneinsätze in Syrien würden darauf abzielen, Terroristen reinzuwaschen und mögliche Militärschläge von außen zu rechtfertigen. Der Generalstab der russischen Streitkräfte hatte bereits im März 2018 vor einer Provokation mit dem inszenierten Einsatz von Chemiewaffen in der Region Ostghuta gewarnt, in der sich die Stadt Duma befindet."
Quelle: Sputnik (Deutschland)