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Griechenland-Debatte: Steuerzahlerbund attackiert DIW-Chef

Archivmeldung vom 09.01.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.01.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Manfred Nuding / pixelio.de
Bild: Manfred Nuding / pixelio.de

Der Bund der Steuerzahler hat den Präsidenten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, scharf dafür kritisiert, dass dieser dafür plädiert hat, Griechenland die Hälfte seiner Schulden zu erlassen.

"Noch vor den Neuwahlen einen Schuldenschnitt heraufzubeschwören, halte ich für einen schweren Fehler", sagte der Präsident des Steuerzahlerbunds, Reiner Holznagel, dem "Handelsblatt" (Onlineausgabe). "Auch die künftige griechische Regierung muss für ihr eigenes Handeln verantwortlich bleiben, denn die deutschen Steuerzahler können nicht schon wieder die Kosten für das Scheitern der griechischen Reformpolitik übernehmen."

Genau das würde nach Ansicht Holznagels bei einem Schuldenschnitt aber passieren. "Das wäre ein fatales Signal an alle Schuldenstaaten in der Eurozone", warnte er. "Mit einem solchen Schritt würde man eine weitere Vertrauenskrise in der europäischen Rettungspolitik riskieren."

Fratzscher hatte dem "Österreichischen Rundfunk" am Freitag mit Blick auf Griechenland gesagt: "Wir sollten uns auf eine Diskussion über eine Schuldenumstrukturierung einlassen." Wenn das Land im Gegenzug zu weiteren Reformen bereit sei, sollte eine Halbierung der Staatsschulden ins Auge gefasst werden. "Das heißt: 120 Milliarden Euro müssten eigentlich abgeschrieben werden." Deutschland werde als Gläubiger dann wahrscheinlich "mit 40 bis 50 Milliarden Euro dabei" sein. Eine solche Summe sei für das Land sicherlich verkraftbar.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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