EU-Kommission reagiert auf Wissing-Brief zu Dieselautos
Archivmeldung vom 01.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Europäische Kommission hat sich zu Befürchtungen des deutschen Verkehrsministers, dass neue Vorgaben für die Abgasuntersuchung zur Stilllegung von Millionen Dieselautos führen könnten, nur vage geäußert. Man verfolge das laufende Verfahren beim Europäischen Gerichtshof, teilte eine Sprecherin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe mit.
Die
Kommission werde sich immer für Lösungen einsetzen, "die zu einer
gesunden sauberen Luft beitragen und zugleich umsetzbar sind" und das
Vertrauen der europäischen Bürger und Unternehmen schützen, so die
Sprecherin weiter.
Wissing hatte sich zuvor mit einem Schreiben
an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) gewandt.
Hintergrund dafür sind neue Verfahren zur Abgasuntersuchung, zu denen
ein Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) läuft. Wissing
forderte von der Kommission eine Klarstellung zum System der
Schadstoff-Prüfungen bei der Zulassung von Autos. Andernfalls könnten
über acht Millionen ältere Diesel-Pkw allein in Deutschland von einer
Stilllegung bedroht sein, so der FDP-Politiker.
Die Union im
Deutschen Bundestag forderte in einer ersten Reaktion Bestandsschutz für
möglicherweise von neuen, härteren Abgasvorgaben betroffene Fahrzeuge.
Immer härtere Messeauflagen würden keinen Sinn ergeben, sagte der
wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion, Thomas Bareiß (CDU), den
Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben). "Man hat den
Eindruck, da wurde mancher Beamte in Brüssel und Berlin weniger von
Pragmatismus und Sinnhaftigkeit getrieben, sondern vielmehr vom
ideologischen Kampf gegen das Auto. Besonders grotesk ist in der Tat die
Idee, die neuen Messkriterien auf ältere Fahrzeuge auszudehnen", sagte
er.
Gleichzeitig übte Bareiß Kritik an Verkehrsminister Wissing
(FDP). "Wenn jetzt Herr Wissing markige Briefe nach Brüssel schreibt,
frage ich mich, wo er denn in den EU-Ministerräten war, in denen diese
Themen besprochen wurden", sagte der CDU-Abgeordnete. Oft sei sich die
Ampel selbst nicht einig und somit in Brüssel nicht handlungsfähig
gewesen. "Ein Versagen mit Ansage - und mittendrin Wissing", befand
Bareiß.
Quelle: dts Nachrichtenagentur