Ungarn strebt "Festung Europa" an
Archivmeldung vom 17.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićUngarn strebt nach Darstellung seines Botschafters in Deutschland, Péter Györkös, eine Abschottung der EU gegenüber Migranten an. Auf die Frage, ob sein Land eine "Festung Europa" wolle, sagte Györkös dem "Kölner Stadt-Anzeiger": "Ja, ganz genau."
"Anders geht es nicht. Das hört sich nicht schön an, aber alle anderen
haben es geschafft: Japan, Australien, China. Nur Europa nicht. Damit
wir die Situation unter Kontrolle kriegen, haben wir ein einziges
Mittel: einen effektiven Schutz der Außengrenzen." Europa müsse die
"illegale Migration" verhindern. "Wenn wir nicht stoppen, was auf uns
zukommt, wird Europa untergehen", sagte der Diplomat wörtlich. Die "zwei
größten Errungenschaften der europäischen Integration" seien in Gefahr,
"Schengen und der Binnenmarkt".
Györkös erhob schwere Vorwürfe
gegen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: "Sie hat ihre
neutrale Position als Hüterin der EU-Verträge verlassen und verleumdet
Ungarn, ein Feind Europas zu sein. Das ist sehr bedauerlich." Ungarn
fühle sich von der Kommission nicht vertreten.
Trotz der
isolierten Stellung Ungarns hob er den Wert der EU-Mitgliedschaft
hervor. In kaum einem Land sei die christliche Tradition Europas so tief
verwurzelt wie in Ungarn. "Es ist gut für Ungarn, Teil des größten
Binnenmarkts der Welt zu sein. Seit 2004 konnte unsere Wirtschaft stark
aufholen, auch dank des Binnenmarkts und der europäischen
Kohäsionspolitik. Wir wollen die EU nicht abschaffen, sondern stärker
machen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur