Ex-CDU-General Geißler sieht Grundrecht durch G-8-Maßnahmen in Gefahr
Archivmeldung vom 18.05.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer frühere CDU-Generalsekretär Heiner Geißler sieht durch die aktuellen Sicherheitsmaßnahmen zum G-8-Gipfel in Heiligendamm das Demonstrationsrecht in Gefahr. Es sei "zum Teil verständlich", dass sich der Umgang mit Protest nach den Anschlägen vom 11. September geändert habe: "Man muss aber auch aufpassen, dass der Rechtsstaat nicht in einen Überwachungsstaat umkippt", sagte Geißler dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel".
Er halte auch die Hausdurchsuchungen der letzten Woche für
unverhältnismäßig. Geißler zollte gleichzeitig der Kanzlerin
Anerkennung. Dass sie auf dem Gipfel einen besseren Klimaschutz und
mehr Kontrolle von Finanzinvestoren erreichen wolle, sei "völlig
richtig". Geißler: "Sie war schon immer die mutigste
Parteivorsitzende der CDU. Und in diesen Punkten liegt sie sogar
richtig."
Geißler, der in dieser Woche der globalisierungskritischen
Organisation Attac beigetreten ist und dies mit dem Einsatz für
friedlichen Protest begründet hatte, sagte, er teile auch die anderen
Ziele von Attac. Attac wolle die Globalisierung "humanisieren und
zivilisieren. Das ist die wichtigste Aufgabe, die sich den
Demokratien heute stellt." Er selbst werde aber nicht am Zaun von
Heiligendamm mitdemonstrieren, sagte der 77-Jährige.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel