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Genscher warnt vor Eskalation der Kaukasus-Krise

Archivmeldung vom 29.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der ehemalige deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) hat vor einer weiteren Eskalation des Konflikts zwischen Russland und dem Westen gewarnt. "Leider hat die Entwicklung eine Eigendynamik bekommen.

Deshalb kann sie außer Kontrolle geraten", sagte Genscher der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Freitagausgabe). Es sei beunruhigend, dass der Nato-Russland-Rat trotz der Krise nicht zusammentritt, Russland Abchasien und Südossetien anerkennt und die Ukraine "gerade jetzt" den Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte auf der Krim, auf ukrainischem Staatsgebiet, in Frage stelle.

Genscher erwartet jetzt vor allem von der Europäischen Union Maßnahmen zur Entschärfung der Lage. "Sie ist jetzt aufgerufen zu handeln, und zwar zu verhandeln. EU und Russland sind nicht natürliche Feinde, sondern natürliche Partner", sagte Genscher der Zeitung. Konkret müsse die Union ihre Bemühungen um ein Partnerschaftsabkommen mit Russland fortsetzen. Prinzipiell mahnte der Ex-Minister eine differenzierte Sicht auf die Situation im Kaukasus an. "Natürlich hat Moskau in der jetzigen Krise überreagiert, aber bei Betrachtung der ganzen Szene muss sich auch der Westen Fragen stellen", sagte Genscher.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung

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