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Grünen-Chef Özdemir bei Einreise in die USA festgehalten

Archivmeldung vom 31.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Beim ersten Besuch Cem Özdemirs als Vorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen in den USA ist es zu einer Panne bei der Ankunft gekommen. Er wurde nach Informationen des "Tagesspiegels" (Mittwochausgabe) eine Stunde ohne Angabe von Gründen festgehalten.

Özdemir und seine Frau Pia Castro wurden am Flughafen Washington-Dulles zu einer "secondary inspection" genannten gründlichen Überprüfung herausgewinkt und eine Stunde festgehalten. Die Deutsche Botschaft hatte Özdemirs Besuch angekündigt, um Vorzugsbehandlung als "VIP" (Very Important Person) gebeten und einen Mitarbeiter an den Airport geschickt.

Bei der Passkontrolle, berichtete Özdemir dem "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe), sei ihm ein "B" in die Einreisepapiere gestempelt worden, das Zeichen für eine Spezialbefragung. Dann seien er und seine Frau in einen Nebenraum gewiesen worden, in dem bereits zahlreiche Menschen warteten. Dort habe es keine Informationen über den weiteren Ablauf gegeben. Rückfragen, ergänzte Pia Castro, die in Berlin als Radiojournalistin arbeitet, wurden in eher rüdem Ton mit der Aufforderung beantwortet, man solle sich hinsetzen und warten. "Das wirkte wie ein rechtsfreier Raum." Auch dem anwesenden Mitarbeiter der Deutschen Botschaft wurde verboten, sich einzumischen. Er verließ daraufhin den Nebenraum und informierte das US-Außenministerium über den Vorfall.

Nach einer Stunde Wartezeit wurden Özdemir und Castro aufgefordert, den Raum zu verlassen. Es gab weder eine Entschuldigung noch eine Erklärung für die Behandlung. Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass Özdemir zu einem Opfer der automatischen Weiterleitung von Passagierdaten durch die Fluglinien wurde, die in den USA durch ein Computerraster geschleust werden. Die Mischung aus Namen, muslimischer Herkunft und speziellen Essenswünschen auf dem Flug - Özdemir und Castro sind Vegetarier - könnte den Wunsch nach genauer Überprüfung ausgelöst haben.

Quelle: Der Tagesspiegel

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