Hohlmeier kritisiert EU-Förderung für Universität in Gaziantep
Archivmeldung vom 08.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Vize-Vorsitzende des Haushaltsausschusses im Europäischen Parlament, Monika Hohlmeier (CSU), kritisiert Förderungen der Europäischen Union für die Islamische Universität für Wissenschaft und Technologie im türkischen Gaziantep scharf.
"Dass europäisches Steuergeld genutzt wird, um ein Forschungsprojekt mit
einer islamischen Universität zu finanzieren, deren Vertreter
öffentlich anti-israelische Hassparolen und Lobgesänge auf Terroristen
skandieren, ist eine Schande", sagte Hohlmeier. "Dass diese Universität
auch noch am Europäischen Solidaritätskorps teilnehmen darf, einem
Projekt zur Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts, ist blanker
Hohn. Wenn die Europäische Kommission nicht umgehend handelt und die
Zusammenarbeit beendet, dann kann sie sich auf schwere Stunden bei ihrem
nächsten Besuch im EU-Parlament einstellen."
Die französische
Wochenzeitung "Le Journal du Dimanche" hatte zuvor berichtet, dass die
Universität in die EU-Programme Erasmus+ sowie Europäischer
Solidaritätskorps aufgenommen wurde. Die Universität in Gaziantep hatte
Mitte September bekannt gegeben, dass ein von ihr koordiniertes Projekt
zur "Gamification in der medizinischen Ausbildung" von Erasmus+ mit
250.000 Euro ausgestattet wird.
Der Rektor der Universität ist
Sehmus Demir, Professor für Islamische Theologie. Anfang November 2023
erklärte Demir, dass seine Universität in den Kantinen und Cafeterien
künftig keine israelischen Marken mehr anbieten werde, von denen bekannt
sei, "dass sie das Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Palästina
finanziell unterstützen". Er sagte: "Wir sind im Boykott." Anfang
Dezember nahm der Universitätsrektor schließlich an einer
israelfeindlichen Demonstration auf dem Universitätscampus teil. "Wenn
die Bewohner Gazas nicht sicher sind, werden weder Israel noch irgendein
Teil der Welt sicher sein", sagte Demir in einer Rede.
Im Mai
dieses Jahres gab Demir seine Unterstützung für weitere Demonstrationen
auf dem Campus der Universität bekannt. Auf Transparenten von Studenten
war etwa der Ruf nach einer "globalen Intifada" zu lesen. Die Slogans,
die die Universität auf ihrer Website nannte, lauten unter anderem
"Grüße an die Hamas, setzen Sie den Widerstand fort". Nach der Tötung
des Hamas-Führers Ismail Hanija Ende Juli dieses Jahres im Iran bekannte
sich auch Demir persönlich zu der islamistischen Terrororganisation.
"Möge Gott seinen Märtyrertod akzeptieren", postete er zusammen mit
einem Porträt Hanijas auf X.
Die Europäische Kommission ließ Anfragen der "Welt" am Montag und Dienstag unbeantwortet.
Quelle: dts Nachrichtenagentur