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Offiziell bisher 300 Tote bei Unruhen in Libyen

Archivmeldung vom 23.02.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.02.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Flagge Libysch-Arabische Dschamahirija
Flagge Libysch-Arabische Dschamahirija

Bei den Demonstrationen in Libyen sind offiziellen Angaben zufolge bisher mindestens 300 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl ist Medienberichten zufolge am Dienstagabend im Vorfeld einer Pressekonferenz des Gaddafi-Sohns Saif al-Islam in Tripolis präsentiert worden. Unter den 300 Toten befänden sich demnach mindestens 58 Soldaten. Es sind die ersten offiziellen Angaben zu Opfern in Libyen.

Menschenrechtsorganisationen gehen von bis zu 400 Toten aus, die Vereinten Nationen sprachen am Dienstag von 250 Opfern. Die Proteste gegen den libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi dauern unvermindert an. In der Hauptstadt Tripolis hat es am Dienstag erneut Schießereien und Straßenkämpfe gegeben. In einer am späten Dienstagnachmittag ausgestrahlten Fernsehansprache hatte Gaddafi seine Anhänger aufgerufen die Proteste niederzuschlagen. Mittlerweile gibt es Berichte, dass sich der Osten des Landes in der Hand der Protestbewegung befindet. Zudem ist nun offenbar auch der Innenminister Abdel Fattah Younes al Abidi zurückgetreten und hat den Protestierenden seine Unterstützung zugesichert. Der Fernsehsender "Al-Dschasira" zeigte eine Videoaufnahme, in der er außerdem auch die libysche Armee aufrief, sich den Protestierenden und ihren "legitimen Forderungen" anzuschließen. Im staatlichen Fernsehen hatte Gaddafi zuvor noch erklärt, der Innenminister sei in Bengasi von Demonstranten getötet worden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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