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Tender "Werra" kehrt zum zweiten Mal von EU-Mission "Sophia" zurück

Archivmeldung vom 08.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Tender "Werra" in See.
Tender "Werra" in See.

Am Freitag, den 11. November 2016, wird um 10 Uhr der Tender "Werra" wieder in seinem Heimathafen, dem Kieler Marinestützpunkt, zurück erwartet. Etwas mehr als fünf Monate war das zum Unterstützungsgeschwader gehörige Versorgungsschiff unterwegs und hat sich in dieser Zeit an der Mission der Europäischen Union EUNAVFOR MED "Sophia" (European Union Naval Forces Mediterranean) zur Bekämpfung der Schleuserkriminalität im zentralen Mittelmeer beteiligt. Insgesamt 1.821 Schiffbrüchige hat die Besatzung in diesem Zeitraum aus akuter Seenot gerettet.

Während der Kieler Woche, am 20. Juni 2016, hatte die "Werra", gemeinsam mit dem Minenjagdboot "Datteln", unter dem Kommando von Korvettenkapitän Mirko Preuß (35) den Heimathafen verlassen und war Richtung Mittelmeer aufgebrochen. Im gesamten Zeitraum hat der Tender mehr als 25.000 Seemeilen zurückgelegt. Das entspricht einer Entfernung von mehr als 46.000 Kilometern und somit mehr als einer Erdumrundung. Abgestützt hat sich die "Werra" im Wesentlichen auf mehrere Häfen rund um Sizilien.

Der letzte Rettungseinsatz des Kieler Tenders, am 21. Oktober 2016, stellte sich als besondere Herausforderung dar. Die Besatzung evakuierte 844 Menschen aus sechs völlig überfüllten Schlauchbooten nordwestlich von Tripolis. Es wurden alle an Bord genommen, betreut und verpflegt und wohlbehalten den italienischen Behörden in Messina übergegeben. Als besonderen Erfolg konnte die "Werra" am 9. Juli 2016 die Beschlagnahme eines Bootes und die damit verbundene Festnahme von drei, der Schleuserei verdächtigen, Personen verbuchen. Auch sie wurden den italienischen Behörden übergeben. Dieser Erfolg war der erste seiner Art in der gesamten internationalen Operation. Rückblickend ist Korvettenkapitän Preuß von seinem Team beeindruckt. "Ich bin stolz, dass meine Besatzung jede Aufgabe professionell abgearbeitet hat und zu sehr guten Ergebnissen gelangt ist", sagte der Kommandant. Die "Werra" hat nun ihren Einsatz beendet, hat den Staffelstab an ihr Schwesterschiff, den Tender "Main" übergeben und befindet sich bereits auf dem Rücktransit in ihren Heimathafen Kiel.

Nach mehreren Havarien mit mutmaßlich Hunderten von Migranten, die dabei ihr Leben verloren, sagte die Bundesregierung am 23. April 2015 im Rahmen eines Sondergipfels des Europäischen Rates die Entsendung von Schiffen der Marine ins Mittelmeer zu. Die Fregatte "Hessen" und der Einsatzgruppenversorger "Berlin" wurden aus dem Einsatz- und Ausbildungsverband 2015 heraus gelöst und bildeten ab dem 7. Mai 2015 das "1. Deutsche Einsatzkontingent Seenotrettung Mittelmeer". Beide Schiffe waren zu der Zeit bereits vier Monate unterwegs und wurden daher Anfang Juni 2015 durch die Fregatte "Schleswig-Holstein" und den Tender "Werra" abgelöst. Seit Beginn des Einsatzes übernehmen jeweils zwei Schiffe der Deutschen Marine durchgehend diese Aufgabe.

Die in den ersten beiden Monaten national geführten Marineschiffe wurden am 30. Juni 2015 der unter italienischer Führung stehenden EU-Operation EUNAVFOR MED unterstellt. Dieser Einsatz richtet sich gegen die kriminellen Netzwerke, die die Not der Menschen ausnutzen, deren Leben riskieren und damit Geld verdienen. In der ersten Phase dieser Operation ging es um die Aufklärung dieser Netzwerke, ihrer Methoden, ihrer Zusammenarbeit und Kommunikation sowie ihrer Routen. In der Anfang Oktober 2015 gestarteten zweiten Phase erhalten die Schiffe des Verbandes die Möglichkeit, die Boote von mutmaßlichen Schleusern auf Hoher See anzuhalten, zu durchsuchen und zu beschlagnahmen sowie Verdächtige festzuhalten. Daneben werden die Schiffe weiterhin Menschen aus Seenot retten. Dies ist die Pflicht aller Seefahrer, die unabhängig vom Auftrag gilt. Seit Beginn des Einsatzes im Mittelmeer haben die Schiffe der Deutschen Marine bereits fast 19.000 Menschen aus Seenot gerettet.

Den Namen "Sophia" hat die Operation erhalten, nachdem am 24. August 2015 an Bord der Fregatte "Schleswig-Holstein" eine kleine Somalierin geboren wurde und auf den Wunsch der Mutter einen Namen durch die Besatzung erhielt - eben Sophia.

Der Deutsche Bundestag hat dem Mandat für die Beteiligung deutscher Marineschiffe an der Phase zwei der Operation EUNAVFOR MED "Sophia" am 1. Oktober 2015 zugestimmt. Das Mandat gilt derzeit bis 30. Juni 2017.

Quelle: Presse- und Informationszentrum Marine

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