Moskau beschließt Wirtschaftssanktionen gegen die Türkei
Archivmeldung vom 28.11.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAls Reaktion auf den Abschuss eines russischen Kampfflugzeuges durch die Türkei hat der Kreml am Samstag Wirtschaftssanktionen beschlossen. So werde das Abkommen über Visa-freies Reisen zwischen beiden Nationen ausgesetzt, hieß es in einer Erklärung der russischen Regierung.
Ab dem 1. Januar 2016 sollen russische Reisebüros zudem keine Reisen in die Türkei mehr verkaufen. Der Charterflugverkehr zwischen beiden Staaten solle ebenfalls unterbrochen werden. Weiter werde es Import-Beschränkungen gegen türkische Güter geben.
Arbeitsverträge der knapp 90.000 türkischen Beschäftigten in Russland dürften nicht mehr verlängert werden. Es dürften auch zunächst keine türkischen Staatsbürger eingestellt werden. Die türkische Regierung riet ihren Bürgern unterdessen, von nicht-lebensnotwendigen Reisen nach Russland abzusehen, bis die Lage geklärt sei.
Am Samstag hatte der türkische Präsident Erdogan sein Bedauern über den Vorfall zum Ausdruck gebracht: "Wir wünschten, es wäre nie passiert, aber leider ist es passiert. Ich hoffe, so etwas geschieht nicht wieder." Der Kreml hatte ein direktes Treffen zwischen Erdogan und Putin mit der Begründung abgelehnt, der türkische Präsident müsse sich zunächst für den Zwischenfall entschuldigen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur