Uiguren-Forscher: Chinas Sanktionen gegen EU strategischer Fehler
Archivmeldung vom 24.03.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer deutsche Uiguren-Forscher Adrian Zenz geht nach eigenen Worten davon aus, dass die Volksrepublik mit den Strafmaßnahmen gegen Europa einen strategischen Fehler begeht. Er glaube nicht, dass das Europa-Parlament das Investitionsabkommen zwischen der EU und China im kommenden Jahr ratifizieren werde, sagte der Wissenschaftler der "Welt".
Zenz selbst wurde von China mit Sanktionen belegt und darf nun nicht mehr in die Volksrepublik einreisen. Peking habe mit seinen Maßnahmen für eine tiefe Zäsur im europäisch-chinesischen Verhältnis gesorgt, so der Wissenschaftler. In China laufe eine Propagandakampagne gegen ihn. "Die Propaganda hat immer viel Energie darauf verwendet, mich als Handlanger der Amerikaner darzustellen."
Auch würden immer wieder nur leicht verhüllte Drohungen gegen ihn geäußert. Die EU hatte am Montag Sanktionen gegen vier chinesische Offizielle verhängte. Brüssel reagierte damit auf die chinesischen Menschenrechtsverletzungen gegen die muslimische Minderheit der Uiguren. China erließ umgehend Gegensanktionen. Der in den USA forschende Anthropologe Zenz gilt als der weltweit führende Experte für die chinesischen Menschenrechtsverletzungen gegen die Uiguren.
Quelle: dts Nachrichtenagentur