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Ex-EU-Kommissarin Ferrero-Waldner fordert EU-Bundesstaat in 5-10 Jahren

Archivmeldung vom 21.09.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.09.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Bremen. Die ehemalige EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner hat die Politiker Europas aufgefordert, die Europäische Union zu einem Bundesstaat nach Vorbild der USA weiterzuentwickeln. "Ein solcher Prozess muss innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre umgesetzt werden", sagte die 64-jährige Politikerin dem WESER-KURIER. "Wenn das nicht gelingt, fürchte ich, dass Europa den Anschluss an den Rest der Welt verlieren könnte. Weil dort einfach viel schneller und effektiver in die Zukunft gedacht und gehandelt wird."

Als Außenkommissarin habe sie sehr viel mit Staaten außerhalb der EU zu tun gehabt, sagte die Österreicherin weiter. "Mir war damals schon bewusst, dass wir als Europäer an Einfluss in der Welt verlieren, bedingt durch die Globalisierung. Diese Länder haben zum Teil großartige Entwicklungen hingelegt. Und sie bewegen sich jetzt in einer anderen Art und Weise, sind Mitglieder der G20. Sie haben sehr genaue Vorstellungen von dem, was sie wollen. Und sie entscheiden schneller." Europa dagegen habe eine sehr langsame Entscheidungsprozedur. Dies müsse sich ändern. Die aktuelle Krise gebe nun den Anlass dafür.

Benita Ferrero-Waldner war von 2000 bis 2004 Österreichische Außenministerin und 2004 bis 2010 Kommissarin für Außenbeziehungen und europäische Nachbarschaftspolitik. Derzeit ist sie Präsidentin der EU-Lateinamerika-Karibik-Stiftung.

Quelle: Weser-Kurier (ots)

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