Kreml-Sprecher zum Fall Litwinenko: Großbritannien ging es nie um die Wahrheit
Archivmeldung vom 25.01.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, hat laut einem Bericht des russischen online Magazins "Sputnik" erklärt, dass im britischen Bericht zum Fall Litwinenko alles sehr oberflächlich und unprofessionell ist, und es keine realen Absichten gegeben hat und gibt, die Wahrheit zu ermitteln.
Weiter heißt es auf der deutschen Webseite des Magazins: "„Dass Russland, Putin und das KGB schuld seien, wurde meines Erachtens schon gesagt, als Litwinenko seine Augen noch nicht geschlossen hatte. Diese Phrasen wurden gesagt, ohne jegliche Ermittlungen“, sagte Peskow im Gespräch mit dem russischen TV-Sender Erster Kanal. „Daraus folgt, dass trotzdem natürlich alles sehr oberflächlich, alles sehr unprofessionell ist. Reale Absichten, die Wahrheit zu ermitteln, hat es nicht gegeben, und es gibt sie nicht.“
Laut dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht zu den Ergebnissen der öffentlichen Untersuchung macht das britische Gericht Russland für Litwinenkos Tod verantwortlich, merkt dabei aber an, dass es nicht über ausreichende Beweise für die russische Herkunft des Polonium-210 verfüge.
Der nach Großbritannien geflohene ehemalige russische Geheimdienstler Alexander Litwinenko starb im Jahr 2006 bald nach der Zuerkennung der britischen Staatsbürgerschaft. Sein Wohlbefinden verschlechterte sich bald nach einem Treffen mit Andrej Lugowoi und Dmitri Kowtun und einem gemeinsamen Teetrinken. Nach dem Tod wurde in Litwinenkos Körper eine bedeutende Menge des radioaktiven Stoffes Polonium-210 festgestellt.
Der Hauptverdächtige im Fall Litwinenko ist der russische Geschäftsmann und Abgeordnete Andrej Lugowoi. Er weist die gegen ihn erhobenen Beschuldigungen zurück, den Prozess zum Fall nennt er eine „theatralische Farce“. Lugowoi erzählte, im Mai-Juni 2006 habe ihn die britische Geheimdienste MI6 anzuwerben versucht. Außerdem teilte er mit, das Außenministerium Großbritanniens habe für die wesentlichsten Dokumente, die die Zusammenarbeit des ehemaligen FSB-Mitarbeiters Litwinenko mit den britischen Geheimdiensten und seine Arbeit gegen Russland betreffen, Geheimhaltung verfügt.
Aus Moskau hieß es ebenfalls oft, der Fall Litwinenko sei politisiert und das Ermittlungsverfahren nicht transparent."
Quelle: Sputnik (Deutschland)