McAllister: Brexit-Befürworter betreiben schmutzigen Wahlkampf
Archivmeldung vom 20.06.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer deutsch-britische Europaabgeordnete David McAllister (CDU) hat den Brexit-Befürwortern vorgeworfen, einen schmutzigen Wahlkampf zu betreiben.
"Den wirtschaftlichen Argumenten der EU-Befürworter kann das `Leave`-Lager kaum etwas entgegensetzen. Deshalb versuchen sie, die Gegenseite persönlich zu diskreditieren und mit dem Thema Zuwanderung Ängste zu schüren", sagte McAllister der "Bild am Sonntag". "Dafür stellen sie Fakten auf den Kopf."
Ein Brexit würde allen Seiten schaden, glaubt McAllister: "Alle würden verlieren, das Vereinigte Königreich, die EU und auch Deutschland." Allerdings seien die wirtschaftlichen Folgen für die Briten "am gravierendsten". McAllister: "So gehen rund 50 Prozent der britischen Exporte in die anderen 27 EU Staaten. Bis zu drei Millionen Arbeitsplätze hängen mit dem Binnenmarkt zusammen. Es wird zu Einkommensverlusten kommen."
Der CDU-Politiker, der als Sohn eines Schotten und einer Deutschen sowohl den deutschen als auch den britischen Pass hat, glaubt persönlich an einen knappen Sieg der EU-Befürworter: "Mein Gefühl und meine Hoffnung ist, dass es am Ende knapp reichen wird."
David McAllister gibt CDU-Landesvorsitz ab
Der frühere niedersächsische Ministerpräsident und CDU-Landeschef, David McAllister, will sich komplett aus der Landespolitik zurückziehen. "In Niedersachsen bin ich zu Hause. Meine politische Zukunft liegt in Europa", sagte McAllister, der seit 2014 Europa-Abgeordneter ist, der Zeitung "Bild am Sonntag" in einem Interview. Wenn die niedersächsische CDU am 26. November auf ihrem Landesparteitag in Hameln einen neuen Landesvorstand wählt, wolle er nicht noch einmal antreten: "Ich werde nicht wieder als CDU-Landesvorsitzender kandidieren", sagte er.
Quelle: dts Nachrichtenagentur