Nigerias Wirtschaftsminister hofft auf deutsche Investoren
Archivmeldung vom 12.06.2017
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Freigeschaltet durch André OttFür Nigerias Wirtschaftsminister Okechukwu Enelamah ist der G20-Afrika-Gipfel an diesem Montag und Dienstag in Berlin vor allem eine große Investorenkonferenz: "Wir wollen deutsche und europäische Unternehmen als Investoren gewinnen", sagte Enelamah dem "Handelsblatt".
Das Bild Nigerias in Deutschland ist aus seiner Sicht zu sehr von der Vergangenheit geprägt. "Wir haben in den letzten zwei Jahren, seit wir regieren, viel gelernt über Krisenbewältigung", sagte er. Als Folge des gesunkenen Ölpreises ist das größte Land Afrikas 2016 in Rezession gerutscht. Die wichtigste Lektion aus der Krise sei, die Wirtschaft unabhängiger vom Öl zu machen und zu diversifizieren, so Enelamah.
"Ich denke, dass wir wegen der Ölpreiskrise im letzten Jahr mehr Reformen umgesetzt haben als in vielen Jahren zuvor. Und das wollen wir hier bekannter machen", sagte er. Die "Compacts with Africa", bei denen die Bundesregierung jetzt den Ansatz verfolgt, dass die afrikanischen Regierungen sagen, was sie für ihre Entwicklung brauchen, und dafür gezielt Investitions-Unterstützung bekommen, sieht Enelamah skeptisch.
"Wenn Compact bedeutet: Wir verständigen uns auf einen konkreten Plan, dann sehr gerne. Es gibt aber schon gute Partnerschaften, wir müssen das Rad nicht neu erfinden", sagte er. Für Nigeria sei es wichtiger, die Beziehungen mit Deutschland zu vertiefen. Nach Aussage des Ministers ist Nigeria im Kampf gegen Korruption vorangekommen. "Die erste Lehre, die wir gezogen haben: Fehlverhalten muss Konsequenzen haben, damit es die Leute aus rationalen Erwägungen vermeiden, nicht aus moralischen Gründen", sagte er. Außerdem schaffe Nigeria Transparenz bei Regierungsaufträgen. Zudem helfe es, dass es nun eine Anlaufstelle als Serviceagentur für alle Investoren gebe. "Wenn ich dort alle Genehmigungen bekomme, muss ich niemanden schmieren", sagte Enelamah.
Quelle: dts Nachrichtenagentur