Zwei Jahre nach Rana-Plaza-Katastrophe: Minister Müller gibt Textilhändlern mehr Zeit
Archivmeldung vom 20.04.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZwei Jahre nach dem Einsturz der Textilfabrik Rana-Plaza in Bangladesch hat Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) seine Drohung relativiert, Textilhändler zur Einhaltung sozialer und ökologischer Standards gesetzlich zu verpflichten und dies durch ein gemeinsames Siegel kenntlich zu machen. "Das Textilsiegel ist ein Angebot", sagte der Minister dem Berliner "Tagesspiegel".
Und: "Ich bin bereit, den Unternehmen mehr Zeit zu gewähren, denn es ist natürlich nicht einfach, die Produktionsketten zu zertifizieren und zu kontrollieren." Im Mai 2014 hatte der Minister der Wirtschaft Zeit bis Ende 2014 gegeben, sich zu bewegen, ansonsten müssten Zwangsmaßnahmen ergriffen werden. Bisher haben sich NKD, Hess Natur, Trigema und der Outdoorhersteller Vaude Müllers Textilbündnis angeschlossen, dazu der internationale Verband der Naturtextilwirtschaft. Die Marktführer wie H&M, Aldi oder Kik fehlen dagegen bisher, und auch die großen Verbände sind nicht dabei.
Quelle: Der Tagesspiegel (ots)