Ministerinnen warnen Assad-Verbündete vor Flucht nach Deutschland
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Innenministerin Nancy Faeser (SPD) warnen nach dem Assad-Sturz die Unterstützer des Regimes davor, sich auf den Weg nach Deutschland zu machen, um hier unterzutauchen.
"Wer von Assads Folterknechten darüber nachdenken sollte, jetzt nach
Deutschland zu fliehen, dem kann ich nur klar sagen: Wir ziehen all die
Schergen des Regimes mit der vollen Härte des Gesetzes für ihre
furchtbaren Verbrechen zur Rechenschaft. Gerade für die internationalen
Sicherheitsbehörden und Nachrichtendienste gilt es jetzt aufs engste
zusammenzuarbeiten", sagte Baerbock der "Bild am Sonntag".
Faeser
verwies auf Kontrollen der Sicherheitsbehörden an allen Grenzen. "Wir
sind äußerst wachsam. Wenn Schergen des Terrorregimes von Assad
versuchen sollten nach Deutschland zu fliehen, dann müssen sie wissen,
dass kaum ein Staat ihre Verbrechen so hart verfolgt wie Deutschland.
Das sollte davor abschrecken, diesen Versuch zu wagen", sagte die
SPD-Politikerin der "Bild am Sonntag".
Im weltweit ersten Prozess
wegen Staatsfolter in Syrien, so Faeser weiter, habe das
Oberlandesgericht Koblenz auf lebenslange Haft erkannt. Und: Erst im
Juli waren vier Unterstützer des Assad-Regimes in Deutschland
festgenommen worden, die friedliche Demonstrationen brutal
niedergeschlagen hatten. "Niemand ist hier vor Strafverfolgung sicher,
der sich an Gräueltaten beteiligt hat", so Faeser.
Außenministerin
Baerbock äußerte zugleich weiter Sorgen über die Aktivitäten des
IS-Terrorsystems in Syrien: "Neben der Verfolgung von Assads
Folterknechten und dem Schutz ihrer Opfer, gilt es zugleich
international sicherzustellen, dass tausende von IS-Kämpfern, die unter
anderen in den kurdisch verwalteten Gebieten inhaftiert sind, nicht
erneut in Syrien, der Region und auch bei uns ihr Unwesen treiben", hob
die Grünen-Politikerin hervor.
"Internationale Kooperation der
Sicherheitsbehörden ist in diesen Tagen wichtiger denn je zuvor. Das ist
ein Schwerpunkt meiner Gespräche zu Syrien. Denn Syrien darf weder zum
Spielball fremder Mächte noch zum Experiment radikaler Kräfte werden",
so die Ministerin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur