Chérif C. erhielt vor der Tat Anruf aus Deutschland
Archivmeldung vom 13.12.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.12.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDer mutmaßliche Attentäter von Straßburg Chérif C. wurde unmittelbar vor der Tat aus Deutschland angerufen. Das erfuhr das rbb Inforadio aus Sicherheitskreisen. Er ging jedoch nicht ans Telefon. Unklar ist, wer ihn angerufen hat und warum. Dieser Frage gehen deutsche Ermittler nun intensiv nach.
Der Anruf ist ein weiteres Indiz dafür, dass Chérif C. Verbindungen nach Deutschland hat. 2016 war er in Deutschland vom Amtsgericht Singen zu einer Haftstrafe verurteilt worden, nachdem er in eine Apotheke in Engen in Baden-Württemberg sowie in eine Zahnarztpraxis in Mainz eingebrochen war. 2017 wurde er von den deutschen Behörden nach Frankreich ausgewiesen und mit einer Wiedereinreisesperre belegt.
Den deutschen Behörden war nicht bekannt, dass Chérif C. In Frankreich als islamistischer Gefährder geführt wird, obwohl er im Grenzbereich zu Deutschland lebt und in Deutschland in Haft gewesen ist. Auch das Schengeninformationssytem enthielt keinen Vermerk, dass Chérif C. in Frankreich als Gefährder geführt wird, sondern lediglich den Hinweis auf die Einreisesperre nach Deutschland.
Polizei sucht mit Fahndungsfoto nach Straßburger Attentäter
Nach dem Anschlag in Straßburg hat die dortige Polizei am Mittwoch eine Öffentlichkeitsfahndung mit Fahndungsfoto gestartet. Gesucht werde der 29-jährige Cherif C., teilten die Behörden am Abend mit. Der Tatverdächtige ist demnach 1,80 Meter groß und hat eine "normale Statur". Er habe kurze Haare und eventuell einen Bart.
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)