London und Berlin wollen mit Vertrag "neue Grundlage" im Verhältnis
Archivmeldung vom 28.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDeutschland und Großbritannien wollen ihre gemeinsame Zusammenarbeit mit einem Vertrag und Regierungskonsultationen neu aufstellen. Man werde "in den kommenden Monaten" darauf hinarbeiten, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch nach einem Treffen mit dem britischen Premierminister Keir Starmer.
"Einen solchen Vertrag hat es zwischen Deutschland und dem Vereinigten
Königreich noch nicht gegeben", fügte Scholz hinzu. Dieser werde die
gemeinsamen Beziehungen auf eine "ganz neue Grundlage" stellen.
Inhalte
sollen dabei unter anderem "die außenpolitische Zusammenarbeit für
Frieden und Sicherheit, das Wachstum unserer Volkswirtschaften, die
industrielle Transformation, die Zusammenarbeit bei der Strafverfolgung
und das Vorgehen gegen irreguläre Migration, mehr Kontakte zwischen den
Menschen sowie die Bereiche Jugend und Bildung, Energiesicherheit,
Klima- und Umweltpolitik, Entwicklungszusammenarbeit, Verkehr und
Infrastruktur sowie Technologie, Forschung und Innovation" sein, teilten
beide Regierungen am Mittwoch gemeinsam mit.
Man sehe sich als
"führende europäische Bündnispartner in der Nato" und werde
dementsprechend "den europäischen Pfeiler in der Nato stärken", so
Scholz. Dabei spiele Abschreckung eine zentrale Rolle. Die jeweiligen
Verteidigungsministerien arbeiteten bereits an einer neuen Vereinbarung,
um die Verbindungen zwischen den Verteidigungssektoren und -industrien
sowie Streitkräften der beiden Länder zu stärken, hieß es. Zu konkreten
Waffenlieferungen an die Ukraine gebe es aber "keine neuen
Entscheidungen aus Deutschland", sagte der Kanzler.
Die
Beziehungen zwischen Berlin und London waren in den letzten Jahren vor
allem durch den Brexit belastet gewesen. Für Starmer ist es der
Antrittsbesuch in Deutschland. Im Gegensatz zu Vorgänger Rishi Sunak von
den Konservativen, der nach seiner Wahl 1,5 Jahre gebraucht hatte, um
in Berlin aufzutauchen, kam der Labour-Politiker nun keine acht Wochen
nach seinem Amtsantritt in die Bundesrepublik. Scholz sagte dazu, dass
er sich freue, Starmer "so bald nach seiner Amtsübernahme" begrüßen zu
dürfen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur