ödp: EU braucht eine wirklich demokratische Verfassung
Archivmeldung vom 26.06.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Ökologisch-Demokratische Partei (ödp) kritisiert, dass das Projekt der gescheiterten EU-Verfassung unter anderem Namen fortgesetzt werden soll. "Allerdings sollen nationale Alleingänge bei innenpolitischen und sozialen Themen ermöglicht werden. Damit zeichnet sich ein Europa der unterschiedlichen Geschwindigkeiten ab", so ödp-Generalsekretär Dr. Claudius Moseler.
Der Kampf gegen den Klimawandel wird als EU-Aufgabe verankert. "Das ist
im Prinzip ein Fortschritt. Wie viel davon aber verpflichtend umgesetzt
wird, ist jedoch nicht erkennbar. Der EU-Emissionshandel muss endlich
wirksam ausgeweitet werden."
"Der allen machthabenden Politikern gemeinsame Wille, Politik am Volk
vorbei zu machen und hinterher die Schuld auf die EU abzuschieben,
bleibt bestehen", kritisiert die ödp. Die Rechte des EU-Parlaments
wurden kaum erweitert. Es gibt nach wie vor kein Initiativrecht für
Gesetze für das EU-Parlament. Mit dem Rotationsprinzip in der
EU-Kommission nimmt die Unübersichtlichkeit der EU weiter zu. Regelungen
für EU-weite Volksabstimmungen fehlen weiterhin.
Die gescheiterte EU-Verfassung zeigt, dass Europa eine gemeinsame
liberale Rechts- und Wertebasis fehlt. Das Gemeinsame muss erst
überzeugend geschaffen werden, bevor man mit Ordnungspolitik darauf
reagieren kann. "Der Europäische Gerichtshof hat sich in seinen Urteilen
über das bestehende Europäische Recht immer wieder weit hinausgelehnt
und die EU-Kommission vor sich her getrieben", so die Ökodemokraten.
"Dem müssen mit einem klaren Grundrechtskatalog eindeutige Grenzen
gesetzt werden. Die EU-Charta ist nicht ausreichend. Dafür brauchen wir
aber eine wirklich demokratische EU-Verfassung mit der in allen
Demokratien üblichen Gewaltenteilung, denn sonst bleibt die EU ein
Netzwerk-Apparat ohne europäische Bürger", bemängelt Moseler abschließend.
Quelle: Pressemitteilung Ökologisch-Demokratische Partei (ödp)