Mutmaßlicher Iran-Spion in Kürze vor dem Richter
Archivmeldung vom 31.01.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Sprecherin der Generalbundesanwaltschaft Frauke-Kartin Scheuten hat gegenüber report MÜNCHEN erklärt, dass die Ermittlungen gegen den momentan einzigen inhaftierten mutmaßlichen Iran-Spion Volker S. aus Coburg innerhalb der nächsten acht Wochen abgeschlossen werden.
„Es wird in jedem Fall Anklage erhoben", so die
Oberstaatsanwältin Scheuten, „denn die Fakten sind sehr dicht." Seit
dem 21. Mai 2005 sitzt der 46jährige Volker S. wegen Verdachts der
geheimdienstlichen Agententätigkeit und des Verstoßes gegen das
Außenwirtschaftsgesetz in Untersuchungshaft.
Als Geschäftsführer der Tira-GmbH im thüringischen Schalkau soll
Volker S. Vibrations-Testanlagen über geheimdienstliche
Beschaffungsorganisationen an den Iran geliefert haben. Dort wurden
sie offenbar zur Entwicklung von Raketenträgertechnologie eingesetzt.
Der Iran entwickelt seit Jahren die Shahab-Rakete weiter, die auch
mit Atomsprengköpfen bestückt werden kann.
Das Unternehmen hat als neuen Geschäftsführer den Italiener Andrea
Nofri eingesetzt. Er erklärte gegenüber report MÜNCHEN, „das
Unternehmen sieht das ganze als einen Unfall. Wir haben keine Fakten
um ein Urteil zu fällen. Die geeigneten Leute führen im Moment die
Ermittlungen durch."
Da die Ermittlungen noch laufen, wollte sich die
Generalbundesanwaltschaft zu den Informationen nicht äußern.
Quelle: Pressemitteilung report MÜNCHEN