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EZB-Schattenrat hält Senkung des Leitzinses für nötig

Archivmeldung vom 04.02.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: SarahC. / pixelio.de
Bild: SarahC. / pixelio.de

Die große Mehrheit der im EZB-Schattenrat vertretenen europäischen Ökonomen hält eine Senkung des Leitzinses von derzeit 0,75 Prozent für nötig: Die Experten drängen außerdem auf weitere Maßnahmen gegen die Rezession. Das berichtet das "Handelsblatt" vorab aus seiner Dienstagausgabe. Die Ökonomen fordern unorthodoxe Maßnahmen, wie beispielsweise den Ankauf von Wertpapieren von den Banken, um deren Bilanzen zu sanieren, oder die direkte Vergabe von Krediten an Unternehmen durch die EZB. Damit zeigt sich, dass die Europäische Zentralbank (EZB), die eine abwartende Haltung signalisiert hat, mit ihren Argumenten bei externen Ökonomen nicht ankommt.

EZB-Chef Mario Draghi hatte nach der EZB-Sitzung im Januar gesagt, die lockere Geldpolitik werde "zusammen mit dem gestiegenen Vertrauen an den Finanzmärkten auf die Wirtschaft durchwirken, und die weltweite Nachfrage sollte sich erholen". Sorgen macht den Ökonomen auch, dass ein Teil der Banken begonnen hat, die Dreijahreskredite vorzeitig zurückzuzahlen, die die EZB vor einem Jahr zur Eindämmung der Krise vergeben hatte. Diese vorzeitige Rückzahlung hat nach Ansicht der Ökonomen dazu geführt, dass die Geldmarktsätze, zu denen sich die Banken untereinander mit Zentralbankguthaben aushelfen, in den vergangenen Wochen um rund einen Viertelprozentpunkt gestiegen sind. "Das entspricht in der Wirkung einer Zinserhöhung und sollte durch eine Senkung des Leitzinses ausgeglichen werden", forderte Janet Henry, Europa-Chefvolkswirtin der HSBC. "Weil die Geldpolitik der anderen großen Wirtschaftsnationen wesentlich expansiver ist, steigt der Euro, und das ist Gift für die Konjunktur, vor allem in den Krisenländern", fügte ihr Kollege Sylvain Broyer von der französischen Natixis hinzu.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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