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Zypern: Staatschef sieht sein Land als Opfer der EU-Politik für Griechenland

Archivmeldung vom 15.01.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.01.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Christofias während eines Staatsbesuchs Medvedevs, 2010
Christofias während eines Staatsbesuchs Medvedevs, 2010

Foto: Kremlin.ru
Lizenz: CC-BY-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Zyperns Staatschef Dimitris Christofias hat sich gegen "Verleumdungen" seines Landes als Schwarzgeld-Paradies verwahrt und sieht Zypern als Opfer der EU-Politik für Griechenland. "Zypern ist Opfer des von der Europäischen Union beschlossenen Schuldenschnitts für Griechenland. Die zyprischen Banken sind sehr stark in der griechischen Wirtschaft engagiert. Das hat zu sehr hohen Verlusten geführt", sagte Christofias in einem Interview mit der "Bild-Zeitung". Allerdings sei sichergestellt, dass der Staat seinen finanziellen Verpflichtungen für die nächsten Monate nachkommen könne.

Christofias trat auch Vorwürfen entgegen, sein Land sperre sich gegen Reformen. "Es ist stimmt nicht, dass wir keine Wirtschaftsreformen durchführen. Fast alles, worüber wir mit der Troika vorerst übereingekommen sind, ist schon als Gesetz verabschiedet worden." Die ebenfalls geforderten Privatisierungen von Staatsbetrieben lehnt der Staatschef Zyperns aber ab. "Es gibt eine Reihe politischer und wirtschaftlicher Gründe, die es unabdingbar machen, dass Telekommunikation, Energieversorgung und Hafenbetrieb unter Staatskontrolle bleiben müssen."

Außerdem betonte Christofias, dass Zypern kein Schwarzgeld-Paradies für russische Oligarchen sei. "Das, was über Zypern gesagt und geschrieben wird, angebliches Steuerparadies und idealer Ort für Schwarzgelder, ist völlig unbegründet und abwegig. Diese Verleumdungen sollten endlich aufhören. Russische Oligarchen, wie Sie sie nennen, wohnen nicht nur auf Zypern, sondern in vielen europäischen Ländern, auch in Deutschland. Wir sind bereit, Zahlen zu nennen und weitere Angaben zu machen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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