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Voestalpine warnt vor Stahlschwemme in Europa durch US-Zölle

Archivmeldung vom 21.03.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.03.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Güterwaggons & Schrott (Symbolbild)
Güterwaggons & Schrott (Symbolbild)

Bild: H.D.Volz / pixelio.de

Voestalpine-Chef Wolfgang Eder hat vor einer Stahlschwemme in Europa durch eine Abschottung des US-Markts gewarnt. "Sollte Europa der einzige große Wirtschaftsraum weltweit sein, der uneingeschränkt beliefert werden kann, droht uns eine neue Stahlschwemme. Damit wäre das Geschäft der heimischen Hersteller bedroht", sagte Eder der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.

"Dieses Szenario gilt es zu verhindern", fügte Eder hinzu. Es bereite ihm Sorgen, "dass durch eine Abschottung des amerikanischen Marktes zusätzlicher Stahl aus anderen Regionen nach Europa gelenkt werden könnte". Eder betonte: "Es geht nicht nur um Stahl aus China. Sollte es tatsächlich zu einer Eskalation durch Strafzölle in den USA kommen, würden sich voraussichtlich auch Stahlhersteller aus Ländern wie etwa Indien, Korea, Taiwan, Russland, Brasilien oder der Türkei zunehmend in Richtung Europa orientieren. Die Folgen wären verheerend." Es sei wichtig, dass sich Europa wappne: "Auf politischer Ebene sollten Schutzmechanismen für Europas Stahlindustrie vorbereitet werden. Falls Appelle zur Mäßigung ungehört verhallen, muss Europa handlungsfähig sein, um die eigene Industrie zu schützen."

Eder äußerte sich auch zur geplanten Fusion der europäischen Stahlaktivitäten von Thyssenkrupp und Tata. Sollten die Kartellbehörden im Zuge der Fusion aus Wettbewerbsgründen Verkäufe anmahnen, sei Voestalpine nicht an Zukäufen interessiert. "Wir wollen immer noch anspruchsvolleren Stahl erzeugen, aber keine zusätzlichen Stahlkapazitäten aufbauen", sagte Eder. "Schon jetzt stammt nur noch ein Drittel unseres Konzernumsatzes aus dem Stahlbereich. Der Anteil wird sich weiter reduzieren und in absehbarer Zeit bei etwa einem Viertel liegen."

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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