Soziologe Harald Welzer kritisiert ukrainischen Botschafter: "Melnyks rhetorische Methode ist die Diskreditierung"
Archivmeldung vom 13.05.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Sozialpsychologe Harald Welzer wehrt sich gegen den Vorwurf des ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk im ARD-Politiktalk "Anne Will", seine Argumente gegen mehr schwere Waffen seien "moralisch verwahrlost". "Er ist in völliger Unkenntnis meiner Arbeit und hat auch kein Interesse daran, verstehen zu wollen, was ein Gegenargument ist", sagte Welzer im "Wochentester"-Podcast von "Kölner Stadt-Anzeiger" und "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND). Welzer kritisiert: "Melnyks rhetorische Methode ist die Diskreditierung."
Mit den Moderatoren Wolfgang Bosbach und Christian Rach diskutiert der Soziologe und Bestsellerautor über den von Alice Schwarzer initiierten Offenen Brief, den er mitunterzeichnet hat. Welzer ist überzeugt: "Es gibt hier keine Lösung, die eindeutig ist. Und genau deswegen können wir nicht auf die Option 'immer mehr Waffen' setzen." Welzer im "Wochentester"-Podcast: "Der Diktator gibt Gewalt vor. Und die Antwort geht immer weiter in eine Richtung, die die Gewalt erhöht. Ich könnte mir vorstellen: Das freut Putin!" Auch mit Grünen-Politiker Anton Hofreiter geht Harald Welzer schwer ins Gericht: "Wo kommt denn der Bellizismus eines Anton Hofreiter her, Druck auf Scholz auszuüben? Wo ist denn dafür die Legitimation? Ich finde das schädlich."
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)