Nach 83 Wochen eröffnen am 10.Januar in Uganda wieder die Schulen: Viele Schüler werden nicht zurückkommen
Archivmeldung vom 07.01.2022
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Freigeschaltet durch Anja Schmitt83 Wochen - so lange waren die Schulen in Uganda aufgrund der Corona-Pandemie nach Angaben der SOS-Kinderdörfer ganz oder teilweise geschlossen. Damit ist das ostafrikanische Land weltweit trauriger Spitzenreiter. An diesem Montag, 10.Januar, soll der Unterricht nun endlich wieder fortgeführt werden. "Die Situation ist dramatisch: Die meisten Schüler waren insgesamt zwei Jahre nicht in der Schule. Besonders Kinder unter acht Jahren und Schüler in entlegenen Regionen hatten kaum Zugang zu Bildung!", sagt Lilian Ssengooba, Verantwortliche für Programmentwicklung der SOS-Kinderdörfer in Uganda.
Ssengooba befürchtet, dass landesweit zahlreiche Schüler ihre Bildung nie wieder aufnehmen werden. "Viele junge Mädchen sind inzwischen von ihren Familien verheiratet worden oder sie sind schwanger, andere Schüler waren gezwungen arbeiten zu gehen, um ihre Familien zu unterstützen", sagt Ssengooba. Die Kinder würden in Steinbrüchen Gold schürfen oder auf der Straße Waren verkaufen. Manche seien auch als Hausangestellte im benachbarten Kenia tätig. Für Uganda und jeden einzelnen der jungen Menschen sei das eine Katastrophe.
Das Wichtigste sei jetzt, die Rückkehr in die Schule aktiv zu unterstützen, auch mit staatlichen Förderprogrammen. Ssengooba sagt: "Bildung ist ein Menschenrecht! Wir müssen sicherstellen, dass sie den jungen Menschen auch wirklich zur Verfügung steht."
Die SOS-Kinderdörfer wollen mit Kampagnen für die Wiederaufnahme der Bildung werben. Außerdem bieten sie in Kooperation mit den Gemeinden schulbegleitende Maßnahmen an. Bereits in den letzten beiden Jahren hatte die Hilfsorganisation im Schulterschluss mit Lehrern und Eltern alternative Bildungssysteme und Initiativen von Schülern für Schüler aufgebaut, um den Bildungsnotstand zu überbrücken.
Quelle: SOS-Kinderdörfer weltweit (ots)