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Schottland will hingerichtete Hexen posthum amnestieren

Archivmeldung vom 22.12.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.12.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
In Europa ist es seit hunderten Jahren modern Menschen mit nicht herrschaftskonformen Meinungen zu verfolgen (Symbolbild)
In Europa ist es seit hunderten Jahren modern Menschen mit nicht herrschaftskonformen Meinungen zu verfolgen (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Seit Jahren kämpfen Aktivisten in Schottland um eine Amnestie für die Opfer des Hexereigesetzes. Historikern zufolge sind mehr als 3.800 Menschen der Hexerei schuldig befunden und mehr als 2.500 hingerichtet worden. Nun haben sie eine Chance auf posthume Gerechtigkeit. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Die Aktivisten der Gruppe "Hexen von Schottland" freuen sich über Ihren Erfolg. Drei Jahrhunderte nach der Aufhebung des Hexereigesetzes in Großbritannien haben die schottischen Opfer der Hexenjagden eine Chance auf posthume Gerechtigkeit. Natalie Don, eine Abgeordnete des schottischen Parlaments, wird einen Gesetzentwurf zur Amnestie aller nach diesem Gesetz der Hexerei schuldig befunden Menschen einbringen. Regierungschefin Nicola Sturgeon unterstützt die Initiative.

Das Hexereigesetz war in Schottland im Jahr 1563 in Kraft getreten und hatte fünf groß angelegte Hexenjagden zur Folge. Wie viele Menschen diesem Gesetz zum Opfer fielen, ist schwer einzuschätzen. Nach Schätzung der Experten von "Hexen von Schottland" wurden während der zwei Jahrhunderte der Gültigkeit des Gesetzes 3.837 Menschen der Hexerei für schuldig befunden. Die Angeklagten wurden gefoltert, um Aussagen und Geständnisse zu erzwingen. Zwei Drittel von ihnen wurden schließlich hingerichtet, meistens durch Erhängen oder auf dem Scheiterhaufen. Die überwiegende Mehrheit der Opfer, 84 Prozent, waren Frauen.

Erst im Jahr 1736 wurde das Gesetz aufgehoben und durch ein anderes ersetzt, das hingegen verbot, sich magische Fähigkeiten zuzuschreiben. Dieses Gesetz galt in Großbritannien bis in die 1950er-Jahre.

Seit zwei Jahren kämpfen "Hexen von Schottland" um Gerechtigkeit für die Opfer des Hexereigesetzes. Auf ihrer Webseite schufen sie eine Gedenkseite.

Einer der bekanntesten Verfechter der Hexenjagden war nach Einschätzung der Historiker Jakob VI., König von Schottland und ab 1603 bis zu seinem Tod im Jahr 1625 auch König von England und König von Irland. Er glaubte unter anderem daran, dass Hexen ihre teuflischen Fähigkeiten dazu nutzten, um seine Schiffe durch Stürme zu zerstören. Die Verantwortlichen wurden gefoltert und bekannten sich tatsächlich der Hexerei und der Verschwörung gegen die Flotte für schuldig.

Zu den bekanntesten Opfern gehört Lilias Adie, die beschuldigt wurde, durch einen Zauberspruch den Kater ihres Nachbarn verursacht zu haben. Issobell Young wurde im Jahr 1629 hingerichtet, nachdem ein Stallbursche bezeugt hatte, dass sie sich vor seinen Augen in eine Eule verwandelt habe."

Quelle: RT DE

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