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Ifo-Präsident rät Italien von Euro-Austritt ab

Archivmeldung vom 28.05.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.05.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Lupo / pixelio.de
Bild: Lupo / pixelio.de

Ifo-Präsident Clemens Fuest hat Italien davon abgeraten, aus dem Euro auszusteigen. "Ich bin der Meinung, dass man schon versuchen sollte, Italien im Euro zu halten", sagte Fuest am Montag im Deutschlandfunk. "Man muss durch diese Anpassung gehen. Italien braucht Strukturreformen." Das sei zwar kein einfacher Weg, "aber auszutreten, das würde noch zu viel größeren Risiken führen", so Fuest. In der aktuellen politischen Situation habe Italien zwei Möglichkeiten für die Zukunft - ein von Sparpolitik und Reformen begleiteter Verbleib oder ein Austritt aus dem Euro.

Für den Euro-Verbleib müsse man wettbewerbsfähiger werden. "Das heißt, die Lohnkosten müssen herunter, die Preise müssen herunter." Dies funktioniere nur durch einen vorübergehenden Wirtschaftsabschwung. Zudem bedeute dies eine Sparpolitik, sowie schwierige und schmerzhafte Anpassungen. Auf der anderen Seite könne Italien aus dem Euro austreten, "was zu einer riesen Krise führen würde und Europa in große Ungewissheit stürzen würde", so Fuest. Die wirtschaftliche Lage sei extrem schwer. Zudem habe die gescheiterte Koalition Transfers aus anderen Ländern gewollt. "Italien ist aber viel zu groß dafür und das ist in der Eurozone nicht vorgesehen, dass Steuerzahler in anderen Ländern dann die italienischen Pensionen bezahlen", sagte der Ifo-Chef. Dies müssten die Italiener selbst schaffen.

"Die italienische Politik sollte offen sagen, wie die Situation ist." Des Weiteren würde der Austritt Italiens den Euro wahrscheinlich zu einer neuen Finanzkrise führen. "Der Euro kann meines Erachtens ohne Italien funktionieren; er wäre allerdings nicht mehr derselbe." Es wäre dann keine Währung mehr für die gesamte EU sondern nur noch für einen Teil.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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