Zeitung: Ungarischer Schriftsteller Akos Doma kritisiert den Westen
Archivmeldung vom 23.04.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Schriftsteller Akos Doma hält die westliche Kritik an Ungarn für überzogen. "In dem Bild, das hier verbreitet wird, erkennt sich dort niemand wieder", sagte der ungarnstämmige Autor der "Stuttgarter Zeitung" (Dienstagsausgabe). "Alles wird auf den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán konzentriert, aber Orbán ist nur ein leeres Schlagwort". Dabei werde unterschlagen, dass ein Großteil der eigentlichen Probleme unabhängig von der jeweiligen regierenden Partei zu sehen sind.
"Konstruktive Kritik tut Ungarn gut", sagte Doma, "aber das, was jetzt abläuft, ist völlig kontraproduktiv, die Ungarn sehen sich diffamiert und rücken zusammen." An der Lage in Ungarn gibt Doma, der vor vierzig Jahren mit seinen Eltern aus Ungarn emigrierte, dem Westen eine Mitschuld: Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs habe man versucht, den Osten wie auch andere Teile der Welt unter neuen Stichworten neu zu kolonialisieren. "Der Westen lebt noch immer, als wäre der eiserne Vorhang nicht schon längst gefallen.
Quelle: Stuttgarter Zeitung (ots)