Italiens Regierungschef mahnt Lockerung von fiskalpolitischen EU-Regeln an
Archivmeldung vom 09.04.2020
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Freigeschaltet durch André OttItaliens Ministerpräsident Giuseppe Conte hat eine Lockerung der fiskalpolitischen Regeln in der Europäischen Union angemahnt. Er warnte für den Fall, dass es keine Einigung beim Thema Euro-Bonds gäbe: "Sonst müssen wir Europa abschreiben und jeder macht sein Ding", sagte Conte der "Bild".
Man dürfe am Ende nicht sagen: "Operation gelungen - Patient Europa ist tot", so der italienische Ministerpräsident weiter. Sein Land ist am heftigsten in Europa von der Coronakrise betroffen. "Wir fordern nicht, dass Deutschland und Holland unsere Schulden zahlen sollen. Unsere Schulden haben wir immer selbst gezahlt", sagte Conte.
Deutschland habe keine Vorteile, wenn Europa in der Rezession versinke. Italiens Ministerpräsident forderte alle EU-Staaten auf, sich gegenseitig zu helfen. "Wir müssen gemeinsam in die Schlacht ziehen. Die Front, die dem Feind entgegen tritt, muss geschlossen sein", so Conte. Mit Blick auf die geschlossenen Grenzen auf dem Kontinent sagte er: "Ich kann es gar nicht erwarten, dass die Touristen wiederkommen. Herzlich willkommen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur