Kasachstan übernahm Präsidentschaft des UN-Sicherheitsrates - Nasarbajew präsentiert sich als internationaler Vermittler
Archivmeldung vom 08.01.2018
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Freigeschaltet durch André OttSeit Jahresbeginn hat Kasachstan die Ratspräsidentschaft im UN-Sicherheitsrat, dem mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen, inne. Dies ist ein weiterer Schritt der ehemaligen Sowjetrepublik in ihrem Bestreben, sich in globalen Fragen effizient einzubringen. Die Strategie Kasachstans zielt schon seit Jahren darauf ab, sich im internationalen Geschehen zu positionieren und für wichtige Akteure wie Deutschland ein gleichwertiger Partner zu sein.
Bisher war noch nie ein Land der zentralasiatischen Region an der Spitze des Weltsicherheitsrates. Auch als Schauplatz der laufenden Syrien-Konferenzserie hat sich die Hauptstadt Astana einen Namen gemacht. Die Gastgeberrolle erlaubt Staatschef Nursultan Nasarbajew, sich selbst und sein Land als internationaler Vermittler zu präsentieren.
Die Lage in Afghanistan stand für Kasachstan schon seit mehreren Jahren im Fokus, um Stabilität in dem Nachbarland anzustreben. Nun will Kasachstan auch seinen Vorsitz im Sicherheitsrat dazu benützen, Afghanistan mehr internationale Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Die Vorbereitung eines Berichts über die Lage und die strategische Entwicklung Afghanistans und Zentralasiens will Kasachstan zu seinem zentralen Thema der Präsidentschaft machen.
Präsident Nasarbajew betonte das Interesse seines Landes an einem stabilen und wohlhabenden afghanischen Nachbarn. Kasachstan habe hier schon viel geleistet wie etwa Hilfe im Zivilschutz, bei Vorbeugung von Katastrophen und Bekämpfung des Terrorismus. Kasachstan plant, seinen südlichen Nachbarn auch beim Straßen- und Bahnbau und mit der Lieferung von Baumaterialien zu unterstützen. In den vergangenen zehn Jahren lieferte Kasachstan Nahrungsmittel im Wert von rund 20 Millionen US-Dollar an Afghanistan. Zudem studieren mehr als tausend afghanische Studenten in Kasachstan.
Zentrale Vorschläge für Zentralasien sind die friedliche Regelung von Konflikten, die regionsübergreifende Integration, die aktive Beteiligung an der Arbeit internationaler Organisationen sowie der Umweltschutz.
In der Modernisierung der Wirtschaft setzt Nasarbajew bereits seit einigen Jahren auf eine Strategie der Green Economy. Energiesparende Technologien, Steigerung der Energieeffizienz und der Ausbau der erneuerbaren Energien stehen auf der politischen Agenda ganz oben. Auch darin sieht Kasachstan eine große Chance in der internationalen Zusammenarbeit. Allein die 2017 in Astana abgehaltene Expo unter dem Motto "Future Energy - Energie der Zukunft" war ein Symbol für die Öffnung des Landes für Investoren und Partner aus aller Welt
Quelle: Berliner Korrespondentenbüro (ots)