Israels Botschafter Stein kritisch gegenüber UN-Truppe im israelisch-libanesischen Konflikt
Archivmeldung vom 18.07.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDer israelische Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, steht dem Einsatz einer UN-Truppe zur Stabilisierung im israelisch-libanesischen Konfliktgebiet zurückhaltend gegenüber. In der PHOENIX-Sendung "Unter den Linden" sagte Stein am Montagabend:
"Wir werden nicht gegen eine internationale Begleitung eines
Friedensabkommens sein, wenn es in beiderseitigem Einvernehmen
passiert", wobei er sich auf das Verhältnis zwischen Israel und der
palästinensischen Autonomiebehörde bezog. Dennoch betonte er:
"Momentan (...) spricht die internationale Gemeinschaft mit Hinblick
auf die UNO-Resolution eine klare Sprache, und die sagt, dass die
libanesische Armee die Verantwortung übernimmt. Ob die libanesische
Armee verlangt, dass jemand der libanesischen Armee hilft bei der
Stationierung, ist schon eine ergänzende Frage."
Zur gleichen Frage bezog der Vertreter der Generaldelegation
Palästina, Mohammed Nazzal, konträr Stellung: "Wir erachten das für
notwendig im Libanon." Er sprach sich ausdrücklich für eine Rolle der
UNO in dem aktuellen Konflikt aus, "aber nicht so schlapp wie das
jetzt bis letztens ausgesehen hat." Nazzal warf den Vereinten
Nationen vor, "Libanesen, Zivilisten, Kinder, Frauen und Männer, die
einfach Schutz gesucht haben", im Stich gelassen zu haben. "Nachdem
die israelische Armee die Leute dazu aufgerufen hat, ihre Häuser zu
verlassen, verließen sie die Häuser, gingen zur UNO, (...) die haben
gesagt, nein, wir können sie nicht aufnehmen, zurück." Wenn die UNO
ernsthaft einen Puffer zwischen beiden verfeindeten Parteien bilden
wolle, "dann soll sie zeigen, dass sie wirklich in der Lage ist, das
auch zu tun", sagte Nazzal.
Quelle: Pressemitteilung PHOENIX