Ignacio Ramonet: Erkrankung von Chávez schafft »Klima der Unsicherheit«, ist aber kein Grund für Neuwahlen in Venezuela
Archivmeldung vom 09.01.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie schwere Erkrankung des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez ist nach Ansicht von Ignacio Ramonet kein Grund für Neuwahlen. Der Lateinamerika-Kenner und frühere Direktor der »Le Monde diplomatique« sagte der in Berlin erscheinenden Tageszeitung »neues deutschland«, die Verfassung Venezuelas ermögliche eine Verschiebung der ursprünglich für den 10. Januar geplanten Amtseinführung. Außerdem habe Chávez von der Nationalversammlung die einstimmige Erlaubnis erhalten habe, »sich zur Behandlung maximal 90 Tage im Ausland aufzuhalten. Diese Zeit ist erst zu einem Drittel abgelaufen.«
Ramonet lässt jedoch keinen Zweifel daran, dass sich die politische Szenerie in Venezuela durch Chávez Krankung verändert hat. »Natürlich schafft die Erkrankung zunächst ein Klima der Unsicherheit, dass sich auf die politische Situation auswirkt. Wenn es in diesem Moment in Venezuela allerdings Neuwahlen geben würde, stünde außer Frage, dass sich die Regierungsparteien gegenüber der Opposition in einer ungleich günstigeren Ausgangslage befänden.«
Quelle: neues deutschland (ots)