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Wirtschaftswissenschaftler Horn: Griechenland und seine Gläubiger benötigen Schlichter

Archivmeldung vom 01.07.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.07.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Wilhelmine Wulff / pixelio.de
Bild: Wilhelmine Wulff / pixelio.de

Gustav Horn, wissenschaftlicher Direktor des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung, hält eine Einigung zwischen Griechenland und seinen Gläubigern für notwendig und auch für durchaus möglich. Die inhaltlichen Differenzen seien zuletzt nicht mehr allzu groß gewesen, sagte der Wirtschaftswissenschaftler im Interview mit der Tageszeitung "neues Deutschland" (Donnerstagsausgabe).

"Eines der Haupthindernisse bei den Verhandlungen ist das wechselseitige Misstrauen. Gerade in solchen Fällen ist die Hinzuziehung einer dritten Person oder Instanz sehr hilfreich, um die Debatte wieder zu versachlichen", so Horn. Er schlägt deshalb ein Schlichtungsverfahren vor, wie es in deutschen Tarifverhandlungen, selbst in aussichtslos erscheinenden wie zuletzt bei der Deutschen Bahn, such bewährt habe. Als Schlichter denkbar wäre die Führung der Industrieländerorganisation OECD oder der UN-Arbeitsorganisation ILO.

Wie Horn weiter erklärte, würde er beim Referendum am kommenden Sonntag in Griechenland mit Nein stimmen. "Es geht ja um einen Vorschlag der Troika, der die Austeritätspolitik fortsetzt, ohne dass es zu Schuldenerleichterungen oder Investitionsaktivitäten kommt. Aus ökonomischen Gründen kann man einem solch einseitigen Vorschlag nicht zustimmen."

Quelle: neues deutschland (ots)

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