WHO: Polio-Impfkampagne im Gazastreifen kommt zügig voran
Archivmeldung vom 03.09.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.09.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Impfkampagne gegen Polio im Gazastreifen kommt laut Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gut voran. Allein am zweiten Tag seien schätzungsweise 74.000 Kinder unter zehn Jahren geimpft worden, sagte WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Dienstag. Die Gesamtzahl liege somit bei über 161.000.
"Der dritte Tag der Kampagne ist bereits im Gange und die Mehrheit der
verbleibenden Kinder im Zentrum von Gaza sollte bis zum Ende des Tages
geimpft sein", so der WHO-Direktor weiter. Die Teams der
Weltgesundheitsorganisation setzten sich dafür ein, dass kein Kind trotz
der "anhaltenden Vertreibung" übersehen werde.
"Wir rufen alle
Parteien dazu auf, die humanitären Pausen auch weiterhin zu
respektieren. Wir fordern weiterhin einen dauerhaften Frieden, damit die
Kinder im Gazastreifen eine gesündere Zukunft haben können."
Die
Krankheit Poliomyelitis, umgangssprachlich auch Kinderlähmung genannt,
ist eine durch Polioviren vorwiegend im Kindesalter hervorgerufene
Infektionskrankheit. Sie befällt Motoneurone und kann zu schwerwiegenden
bleibenden Lähmungen führen. Diese betreffen häufig die Extremitäten.
Der Befall der Atemmuskulatur ist tödlich. Auch Jahre nach einer
Infektion kann die Krankheit wieder auftreten.
Die Erreger werden
in der Regel über die Fäkalien einer infizierten Personen übertragen
und durch Schmierinfektionen oder verunreinigtes Wasser verbreitet. Zur
Vorbeugung bei Kindern verwendet die WHO überwiegend eine
Schluckimpfung. Israel hatte zuvor begrenzten Feuerpausen zugestimmt, um
die Impfungen durchzuführen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur