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Bofinger sieht EU-Stabilitätsfonds mit Skepsis - Kritik an Bundesregierung

Archivmeldung vom 23.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Peter Bofinger / Bild: Peter Bofinger, de.wikipedia.org
Peter Bofinger / Bild: Peter Bofinger, de.wikipedia.org

Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hat sich skeptisch über einen jetzt diskutierten Europäischen Stabilitätsfonds geäußert, der den Euro dauerhaft stärken soll. "Ein Stabilitätsfonds ist der Versuch, dem Krisenmechanismus eine konkrete Form zu geben. Wirklich ausgereift scheint mir die Sache aber nicht zu sein", sagte Bofinger der "Saarbrücker Zeitung" (Freitag-Ausgabe).

Für die Krise eines Euro-Landes könne es ganz unterschiedliche Gründe geben, sagte Bofinger. Dies werde von der Bundesregierung aber nicht berücksichtigt. "Das Land kann schlecht gewirtschaftet haben. Aber auch ein ordentlich wirtschaftendes Land kann unter den Druck der Finanzmärkte kommen, zum Beispiel durch Ansteckungseffekte", erläuterte der Wirtschaftsweise. In einem solchen Fall müsse sich das Land zu relativ einfachen Konditionen refinanzieren können. Das hieße zum Beispiel keine hohen Zinsaufschläge, so Bofinger.

"Mein Eindruck ist, dass man im Bundesfinanzministerium davon ausgeht, wenn ein Euro-Land Probleme hat, dann ist es immer selbst daran schuld. Und entsprechend hart muss es dafür bestraft werden", kritisierte Bofinger.

Quelle: Saarbrücker Zeitung

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